Die Welt der Adventsdekoration: Selbst Eier gibt’s als Weihnachtsdeko

Besuch in der weiten Welt der Adventsdekoration — vom Teuren über das Ungewöhnliche bis zum Ramsch.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Es gibt fast nichts, was es nicht gibt, auch nicht an Weihnachten. Trends aus dem ganzen Jahr finden sich im Tisch- oder Wandschmuck wieder. Oft reicht schon ein bisschen Glitzer oder der passende Platz neben Sternen und Engeln, damit Deko zur Weihnachtsdeko wird. Ungewöhnliches oder möglichst Teures, Traditionelles oder Ramsch — in den Läden in Düsseldorf gibt es Angebote für jeden (un-)möglichen Geschmack und Geldbeutel.

In der Modestadt brauchen natürlich auch die Weihnachtsmänner das passende Gewand. Rot mit weißem Rauschebart ist zu wenig, in den Schaufenstern und Deko-Abteilungen tragen die Figuren karierte Schals und plüschig-braune Jacken, einen Anzug in schwarz-weißem Sternenmuster, an den Füßen sockenähnliche Schlappen aus Wolle oder schwarze Gummistiefel — manche sind auch schlicht von Kopf bis Fuß weiß schimmernd. Es gibt sie je nach Geschäft als Massenware aus Plastik — oder aus handbemaltem Porzellan.

Besonders der Christbaum lässt sich jedoch mittlerweile in eigene Fantasiewelten verwandeln. Da gibt es beispielsweise einen Wald aus glitzernden Tieren — von Eichhörnchen mit golden glänzendem Schweif bis zu wuscheligen Eulen und Füchsen, die aus einem Baumloch herausschauen. Die Winterwelt in der Galeria Kaufhof beispielsweise empfängt auf diese Weise die Kunden. Neben den Tieren haben dort auch Trends wie Cupcakes Einzug gehalten: Aus knallbuntem Plastik baumeln sie künftig von so manchem Weihnachtsbaum.

Besonders auffällig ist aber unter anderem ein über und über golden glitzerndes Einhorn, das sich als Tischdeko aufstellen lässt. Für fünf Euro ist es zu haben. Ein anderes Exemplar des Fabeltieres hängt in Rosa-Weiß-Tönen in einer anderen Ecke — und ja, eindeutig in der Weihnachtsdeko-Abteilung. Nicht weit davon entfernt stehen etwas größere Mäusefiguren in Frack und Zylinder. „Damit kann ich nicht so viel anfangen“, sagt Sigrid Blatt, die gerne mal dort stöbert. „Mit Weihnachten hat das für mich nicht mehr so viel zu tun. Ich mag lieber die klassische Dekoration.“

Ihr gefällt der Tisch ein Stück weiter — denn ausgefallen und traditionell schließt sich nicht aus, die Geschäfte stellen sich auf verschiedene Geschmäcker ein. Gold, silbern und weiß leuchtet und glitzert es, auch Brauntöne sind vertreten: Sterne, Engel, Tannenzapfen, Rentiere, Nikoläuse oder Mini-Weihnachtsbäume werden dort angeboten, ob als Lichterdeko, als Teller, als Kerzenständer oder als Anhänger. Sie gehören zur Deko dazu, bei Kaufhof ebenso wie bei anderen Ausstattungsläden wie Nanu-Nana, Butlers oder Depot.

Wer mehr Geld ausgeben will, kann sich unter anderem zu Franzen auf die Kö begeben. Dort gibt es silbern glitzernde Hirsche für mehrere Tausend Euro, einen wenige Zentimeter großen Porzellan-Schneemann für über Hundert Euro — oder einen Holzaffen für fast 400 Euro. Auch hier gilt: Die Weihnachtsdeko muss nicht immer direkt mit Weihnachten zu tun haben. „Gerade im Schaufenster und vorne im Laden wollen wir auffallen, neugierig machen“, erklärt Steffi Kluth-Franzen.

„Und warum sollte man manchen Schmuck nicht das ganze Jahr über nutzen?“ Dazu zählen die derzeitigen Alessi-Anhänger. Ein Küken im Ei, ein Kapitänskopf und ein Heißluftballon stehen gleich am Eingang — sie seien derzeit ein absoluter Renner. Die kleinen Eier glänzen in Weiß oder dunklem Grün, sind teils mit glitzernden kleinen Steinen verziert. Sie werden als etwas anderer Christbaum-Schmuck gekauft, erinnern teils an die berühmten Fabergé-Eier. Rund 30 Euro muss ein Kunde dafür ausgeben. „Der Verkaufsstart war jetzt vor Weihnachten — aber der Schmuck ist für das ganze Jahr gedacht“, sagt Kluth-Franzen.

Auf dem gleichen Tisch stehen große Flaschen mit einer LED-Lichterkette; das Licht bricht sich darin so, dass aus dem Inneren leicht verwaschene Sterne leuchten. Ein Stern aus Glasscheibchen, aus Holz gestaltete Umrisse eines Baumes zählen zu den Deko-Elementen in schlichterem Design. Elemente wie diese, einfach gehalten oder traditionell, finden sich nicht nur bei Franzen, sondern überall. Egal ob ausgefallen oder klassisch — in Düsseldorf wird jeder fündig. Und nebenbei Staunen über die Ideen gibt es umsonst dazu.