Über 25 Tonnen Müll beim „Dreck-weg-Tag“ gesammelt Viele engagieren sich beim „Dreck-weg-Tag“

Rund 11.000 Düsseldorfer hatten beim „Dreck-weg-Tag“ alle Hände voll zu tun. Taucher holten an der Königsallee einen E-Scooter und Straßenschilder aus dem Kö-Graben.

Auf der Königsallee waren Taucher im Einsatz, um im Wasser nach Gegenständen zu suchen, die achtlos weggeworfen wurden.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Beim Blick in den Himmel schwante den Veranstaltern des „Dreck- weg-Tages“ am Samstag nichts Gutes. Dicke Wolken, ordentlich Wind, da half nur Regenjacke an und positiv denken. Doch zunächst gab es lange Gesichter. Die Awista hatte die Müllsäcke und Handschuhe nicht wie vereinbart, um 9 Uhr an den Sammelpunkten am Oberkasseler Rheinufer abgeliefert, sondern kam mit einer Stunde Verspätung. Die hoch motivierten Helferinnen und Helfer ließen sich nicht abhalten, Unrat einzusammeln.

Gegen zehn Uhr stiegen mehrere Herren in Neoprenanzüge und schnallten Atemflaschen an, um im Kö-Graben nach Müll zu tauchen. Die Mitglieder des Düsseldorfer Unterwasser Clubs (DUC) hatten sich der Initiative Blocksblock angeschlossen, die in der City das aufsammelt, was andere weggeworfen haben. Hobbytaucher André Schwarz zog einen Schlafsack aus dem Wasser. Kurz danach fand er ein Straßenschild. Im Verlauf des Vormittags werden noch zwei E-Scooter aus dem Kö-Graben geborgen. Da nimmt sich ein mehrarmiger Kerzenleuchter fast schon bescheiden aus. Die Helfer um Victoria Blocksdorf, hatten sich bewusst die Kö ausgesucht. „Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um zu zeigen, wie viel Müll im Wasser und an den Böschungen landet“, erklärt die Gründerin von Blockbocks. „Das ist traurig für die Prachtmeile und schadet auch den Tieren, die dort leben“. Während sie das sagte, kam einer der Helfer und zeigte ihr seinen Fund: „Da hat jemand die Verpackung seines Champagners im Kö-Graben entsorgt“, ärgerte er sich kopfschüttelnd.

Besseres Umweltbewusstsein:
Der Müll wird kleinteiliger

Obwohl am Samstagvormittag 25,5 Tonnen Müll zusammengekommen sind, die von der Awista, die in den Stadtteilen mit elf Wagen unterwegs war, abtransportiert wurden, sind Victoria Blocksdorf als auch Joachim Umbach von Veranstalter Pro Düsseldorf mit ihrer Bilanz zufrieden. „Es sind immer noch 25,5 Tonnen zu viel“, meint Umbach und räumt ein: „Trotzdem stellen wir fest, dass der Müll den wir sammeln kleinteiliger wird.“ Dem kann Victoria Blocksdorf nur zustimmen. „Ich glaube, das Bewusstsein der Menschen für ihre Umwelt ist etwas sensibler geworden“.

Viele Vereine, soziale Einrichtungen und Nachbarschaftsgemeinschaften engagierten sich am Samstag, ebenso wie Mitarbeiter der Deutschen Postcode Lotterie, die den „Dreck-weg-Tag“ seit vielen Jahren auch finanziell unterstützt. Das Team nahm sich diesmal den Martin-Luther- und den Corneliusplatz vor. Erstmals waren die Mitarbeiter des Benrather Schlosses bei der Aktion dabei, die vor allem mit Konfetti im Park konfrontiert wurden, das von Hochzeitsgesellschaften gerne geworfen wird. Im Glücksrausch vergisst man schnell, wie gefährlich die Papierschnipsel für kleine Tiere sein können und schwer zu entsorgen sind. Der Förderverein Hamm sorgt seit vielen Jahren für einen sauberen Stadtteil und wurde dafür Anfang März mit dem „goldenen Besen“ von Pro Düsseldorf ausgezeichnet. Ehrensache, dass sie auch am Samstag wieder mit anpackten. Schon in den Tagen zuvor waren rund 7000 Kindergartenkinder und 1000 Schülerinnen und Schüler fleißig gewesen. „Wir glauben, dass wir schon bei den Kleinsten anfangen müssen, sie für das Thema zu begeistern“, meint Joachim Umbach und sieht bei allem Engagement der Bürger auch „die Stadt in der Pflicht, sich zu kümmern“.