Auswirkungen der Corona-Maßnahmen 2021 nur acht gemeldete Grippe-Fälle

Düsseldorf · Die Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen der Corona-Zeit haben in Düsseldorf auch Auswirkungen auf andere Infektionskrankheiten. Bei vielen von ihnen sind die Zahlen dramatisch gesunken, so zum Beispiel bei der Grippe.

Es gibt nur acht Grippefälle.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

(kess) In Düsseldorf sind dem Gesundheitsamt im gesamten vergangenen Jahr nur acht Grippe-Fälle gemeldet worden – 2020 und 2019 waren es noch mehr als 1000. Auch bei anderen meldepflichtigen Erkrankungen sind die Zahlen in den vergangenen beiden Jahren teils dramatisch gesunken, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Das betrifft sowohl Erkrankungen der Atemwege, die durch Aerosole übertragen werden, wie zum Beispiel Keuchhusten, als auch Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie etwa Norovirus oder Salmonellose.

So gab es im vergangenen Jahr nur fünf Fälle von Keuchhusten – 2020 waren es noch 15; 2019 sogar 60. Beim Norovirus sank die Zahl von 481 vor zwei Jahren auf 152 im vergangenen Jahr, bei der Salmonellose wurden 2021 mit 54 noch knapp die Hälfte der Fälle von vor zwei Jahren verzeichnet. An Windpocken erkrankten 2021 noch 28 Menschen, 2019 waren es 215 gewesen, 2020 immerhin noch 60. Auch die Zahl der Campylobacter-Infektionen, bei der durch Bakterien eine akute Darmentzündung ausgelöst wird, hat sich nahezu halbiert: von 722 im Jahr 2019 auf 387 im vergangenen Jahr.

Die Stadt führt diese Entwicklung auf die verstärkten Hygiene- und Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie zurück, sagt eine Sprecherin. „Alles, was enge Kontakte verhindert und die Hygiene fördert, verringert die Ansteckungsgefahr.“ Dazu gehörten etwa das Einhalten der Handhygiene, das Tragen von Masken und das Einhalten von Abständen sowie die Quarantänemaßnahmen. Auch die Schließung von Kitas und Schulen habe dazu beigetragen.

Es gibt jedoch auch Ausnahmen, laut der Sprecherin betrifft das Erkrankungen, die auch mit diesen Maßnahmen nicht verhindert werden können wie beispielsweise die viral ausgelösten Leberentzündungen Hepatitis A, B und C oder Legionellen-Krankheiten. Auch die Zahl der Tuberkulose-Fälle lag im vergangenen Jahr (55) auf einem ähnlichen Niveau wie noch 2019 (60). Das führt das Gesundheitsamt darauf zurück, dass diese durch den schlechten Allgemeinzustand und das geschwächte Immunsystem der Erkrankten begünstigt wird.