Beschwerden in Düsseldorf Behörde begründet Probleme mit Personalmangel

Düsseldorf · Seit Jahren hagelt es Kritik an der Arbeit der Ausländerbehörde, Flüchtlingshelfer bemängeln derzeit vor allem eine fortschreitende Abschottung des Amtes. So hat die Behörde im Mai den Publikumsverkehr an der Erkrather Straße gänzlich eingestellt.

Flüchtlingshelfer bemängeln die Arbeit der Ausländerbehörde.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Nur noch mit Termin und für die Abholung von Dokumenten ist ein Besuch vor Ort möglich. Im Anregungs- und Beschwerdeausschuss am Donnerstag hat Markus Götz, stellvertretender kommissarischer Amtsleiter des Amtes für Migration und Integration, ausführlich Stellung genommen zu einer Reihe von Vorschlägen des Ehrenamtlichen Jürgen Pfister.

Dabei räumte Götz offen Probleme mit der eingeschränkten Ansprechbarkeit des Amtes ein. Die Maßnahme, den Publikumsverkehr vollständig einzustellen, sei ihm selbst „zuwider“, sagte Götz. Doch die Amtsleitung habe keine andere Wahl gehabt. „Die Situation war untragbar.“ So seien allein im Mai rund 10 000 Menschen bei der Behörde erschienen. Das habe dazu geführt, dass selbst Personen mit Terminen zum Teil stundenlang warten mussten oder gar nicht drankamen.

Dass die Behörde den Ansturm nicht bewältigen kann, begründet Götz mit mangelndem Personal, das sei ein „entscheidender Stellhebel“. Im gesamten Amt für Migration und Integration seien von 550 Stellen derzeit 100 nicht besetzt, weitere elf Prozent der angestellten Mitarbeiter seien langfristig erkrankt und fallen deshalb aus. In der Ausländerbehörde, die zu dem Amt gehört, sind aktuell 36 von 154 Stellen nicht besetzt. Es mangele vor allem an qualifizierten Bewerbungen. Wenn es möglich sei, wolle die Behörde den Publikumsverkehr wieder einführen, so der Amtsleiter.

Jürgen Pfister, der seit sechs Jahren am Welcome Point in Eller Geflüchtete berät, kritisiert vor allem den Mangel an direkten Ansprechpartnern. In anderen Behörden seien Namen, Mailadressen und Telefonnummern der zuständigen Personen bekannt, bei der Ausländerbehörde gebe es lediglich ein Online-Kontaktformular. Das wiederum könnten viele Geflüchtete gar nicht nutzen, weil sie keine Mailadressen haben.

Diesen Eindruck bestätigte Monika Lehmhaus, FDP-Ratsfrau und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses. Sie zeigte jedoch Verständnis für beide Seiten und appellierte schließlich an das Team der Ausländerbehörde, die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in ihrer wichtigen Arbeit bestmöglich zu unterstützen und „nicht zu frustrieren“.