Bücherbummel in Düsseldorf Veranstalter erwarten hohe Besucherzahlen bei Bücherbummel auf der Kö

Stadtmitte · Der Bücherbummel auf der Kö soll den Besuchern Literatur nahebringen. Die Veranstalter rechnen bis Montag mit hohen Besuchszahlen.

Beim Bücherbummel auf der Kö können sich die Besucher die Bücher in Ruhe anschauen und zuweilen kleine Schätze finden.

Foto: Anne Orthen (orth)

(mor) „Hiermit ist der Düsseldorfer Bücherbummel offiziell eröffnet!“ deklarierte Jürgen Kron, Geschäftsführer des Droste Verlags in Düsseldorf und Vorsitzender des Bücherbummels auf der Kö. Der 36. Bücherbummel auf der Königsallee bietet Literatur, Antiquitäten und ein volles Programm. „Beim Bücherbummel wird die Literatur den Menschen nahegebracht“, erklärte Bürgermeisterin Clara Gerlach. „Er zeigt, wie wichtig es ist, dass wir Kultur erleben. Hier trifft sich alles, was mit Literatur zu tun hat“, sagte die Grüne Bürgermeisterin. „Durch die sozialen Medien ist Kultur sehr fragmentiert und wir brauchen Literatur, um zueinanderzufinden und zu kommunizieren“, erklärte sie. „In dieser digitalisierten Zeit dürfen wir das Lesen nicht vergessen“.

Das scheint auch nicht der Fall zu sein. Auf dem Fußgängerweg neben dem Kö-Graben tummelten sich viele Besucher an den Ständen und lasen interessiert Bücherrückseiten oder Klapptexte. Die Veranstalter Jürgen Kron und Kurt Nellessen hoffen auf 20 Prozent mehr Besucher als im vorherigen Jahr. „Es gibt mehr Stände und das Wetter soll durchgehend gut sein, da rechnen wir schon mit mehr Besuchern“, erklärte Kron. „Die Leute sind interessiert und es läuft bereits in den ersten Stunden gut“.

Greta hatte Spaß beim Stöbern. Sie liest gerne Hardcover, weil sie das Buch in der Hand halten kann. Sie findet den Bücherbummel besonders schön, weil man dort kleine Schätze findet. „Beim Stöbern finde ich Bücher, nach denen ich gar nicht gesucht habe“, sagte die 27-Jährige. Evelyn liest ebenfalls Bücher lieber auf Papier als auf dem Tablet. „Ich kann das Buch dann besser im Kopf behalten“, erklärte sie.

Viele vermuten, dass die Zahl der Leser in Deutschland in den letzten Jahren gesunken ist. Tatsächlich ist die Anzahl der Nichtleser laut der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse auf mehr als 30 Prozent gestiegen. Der Geschäftsführer des Droste Verlags ist da anderer Meinung. „Ich sehe jetzt nicht, dass die Anzahl der Leser abnimmt“, sagte Kron. „Eigentlich ist die Zahl eher gestiegen“. Der E-Book-Trend sei auch vorbei, so der Veranstalter, und erklärt, dass nun mehr Leser zum traditionellen Buch greifen werden.

1

„Das Lesen wird nicht verschwinden, denn die jüngere Generation liest auch fleißig“, erklärte der Verleger. Die allgemeine Vermutung, dass Kinder und Jugendliche weniger lesen, hält Sandra Kügler, Mitarbeiterin bei der Stadtbücherei, für unsinnig. „Es gab schon immer Kinder, die viel lesen, das sind auch nicht weniger als früher.“ Das Angebot im „Kinderzelt“ sei auch schon gut angekommen. Dort werden verschiedene Lesungen und Aktivitäten angeboten. Beim Bücherbummel ist also für Groß und Klein etwas dabei.