Gastro-Szene Grande Etoile: Neues Restaurant im Gatsby-Stil in Düsseldorf

Carlstadt · Das Restaurant Grande Etoile im Stil der 1920er-Jahre gibt es nun auch in der Carlstadt. Das erste eröffnete vor fast fünf Jahren in Derendorf.

Manfred Birkenfeld managt das Grande Etoile in Derendorf und nun auch das in der Carlstadt an der Bastionstraße. 

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Fast ein wenig rührend war diese Aussage: „Es ist unser zweites Baby.“ Das sagte Manfred Birkenfeld am Donnerstag bei der Vorstellung des neuen Grande Etoile an der Bastionstraße in der Carlstadt. Er ist der General Manager der beiden Restaurants – das ursprüngliche Grande Etoile gibt es seit viereinhalb Jahren in Derendorf. Das Markenzeichen beider Lokale ist ein elegantes Ambiente. Bilder von Filmstars aus den 20er-Jahren hängen an den Wänden.

Die Farbe Gold und Zwanzigerjahre-Stil

Nach dem Grande Etoile D’Argent (für Silber) nun das Grande Etoile D’Or, in dem – wie der französische Zusatz verraten soll – die Farbe Gold vorherrscht. 100 Plätze gibt es hier. Mittagstisch ist im Programm, Catering außer Haus, Dinner ist obligatorisch. Das Interior Design stammt vom Düsseldorfer Architekten Jürgen Geiselhart. Das alles haben sich die Betreiber einiges kosten lassen. Birkenfeld, den viele aus dem Qomo im Rheinturm und dem Dox am Hyatt im Hafen kennen, stieß vor drei Jahren dazu. Sascha und Olivia Eschengerd sind Macher im Hintergrund.

Eine gute Million soll alleine in das neue Grande Etoile geflossen sein. Bereits am 16. August war Erföffnung, die große Eröffnung soll am 9. Oktober (Samstag) stattfinden. „Schon im September 2020 sind die Bauarbeiten gestartet. Hier war ja eine Gewerkschaft drin. Nach diversen Lieferengpässen waren wir dann sehr glücklich, jetzt endlich eröffnen zu können“, sagte Birkenfeld.

Fein und gehoben sind die Menükarten an beiden Locations. In Derendorf gibt es Austern, in der Carlstadt dafür Tomahawk-Steak. Auch diesem Trend will das Grande Etoile D’Or begegnen: Private Essen sind offenbar groß im Kommen. Dafür gibt es an der Bastionstraße den Blauen Salon. Hier sollen Geschäftsessen oder private Veranstaltungen in kleiner Runde stattfinden können. Vom Barchef Stefan Damentgen gibt es Drinks der 1920er-Jahre. Vorgesehen ist, dass die Barkeeper an den Tisch kommen und den Cocktail sozusagen vor aller Augen mixen.

Im Trend ist offenbar auch das Areal um die Kasernenstraße herum. Während das Grande Etoile nun an der Bastionstraße eröffnete, feierte vor wenigen Wochen bereits der Ableger eines von Köln aus gestarten Mini-Gastro-Imperiums seine Premiere in der Landeshaptstadt: Das „bona‘me“. In Rufnähe ist auch das „MA’LOA“, das mit angesagten Poke Bowls auch gleich die Insel-Vibes Hawaiis rüber bringen will. Parallel zur Kasernenstraße – an der Breite Straße – wählte das Restaurant Laki’s seinen Standort. Das Laki’s ist Restaurant, Bar und Lounge in einem und verfügt auch über eine Terrasse, wie es sie im Frühjahr 2022 übrigens auch im Grande Etoile geben soll.

Den Gastro-Berater Markus Eirund überrascht diese Entwicklung wenig, wie er sagt. Die neuen und edlen Bauten in der Stadt wie zum Beispiel das Kö-Quartier, in dem sich auch das Laki’s befindet, befeuern in seinen Augen diese Entwicklung. Damit einhergehend gibt es seiner Beobachtung zufolge einen weiteren bemerkenswerten Trend: „Anstatt rauszugehen, holen sich die Firmen, aber auch Privatpersonen, die Caterer ins Haus.“ Das neue Grande Etoile an der Bastionstraße will für alle offen sein, wie Birkenfeld betont, auch die Speisekarte soll von einer Vielfalt leben. „Es ist aber selbstverständlich, dass wir so gut wie möglich auf spezielle Wünsche eingehen wollen. Es gibt ja zum Beispiel immer mehr Veganer. Diese Entwicklung nehmen wir ernst.“