Landtagswahl in Düsseldorf Düsseldorfer CDU bejubelt Wahlsieg
Düsseldorf · Bei der Landtagswahl holen die Christdemokraten alle vier Wahlkreise. Der zweite Sieger sind die Grünen, die deutlich vor der SPD liegen. Aller Voraussicht nach schaffen es diesmal nur sechs Düsseldorfer ins Parlament.
Die Düsseldorfer CDU ist bei der Landtagswahl mit 32,9 Prozent in Düsseldorf zwar unter ihrem Landesergebnis geblieben, aber mit deutlichem Abstand die stärkste Kraft in der Stadt geworden. Die Union holte zudem – wie auch bei der Landtagswahl 2017 – die Direktmandate in allen vier Düsseldorfer Wahlkreisen: Olaf Lehne, Angela Erwin und Marco Schmitz schafften den Wiedereinzug, Peter Blumenrath siegte zum ersten Mal im Südkreis.
Auch die Grünen hatten Grund zum Jubeln: Sie setzten ihre Reihe von Rekordergebnissen in Düsseldorf fort und lagen mit 24,3 Prozent der Stimmen klar über ihrem Landesergebnis und auf Platz zwei vor der SPD (21,7 Prozent.) Die FDP verlor dramatisch und kam auf 8,2 Prozent.
Auch bei den Erststimmen zeigte sich die Stärke der Grünen. Hier landeten die Grünen-Kandidaten in zwei der vier Wahlkreise vor der SPD – früher undenkbar. Stefan Engstfeld (Grüne) lieferte sich im Westen mit Erwin das erwartet knappe Rennen, Landes-Spitzenkandidatin Mona Neubaur erreichte im Norden ein für ihre Partei starkes Ergebnis, auch wenn dort wie auch im Süden der Vorsprung der CDU-Kandidaten deutlich ausfiel. Der SPD-Co-Vorsitzende Oliver Schreiber errang im Osten das beste Ergebnis für seine Partei.
Die Zahl der Abgeordneten aus der Landeshauptstadt sinkt aller Voraussicht nach deutlich. Neben den vier CDU-Direktmandaten sind nur noch die Grünen Neubaur und Engstfeld im Parlament vertreten. Die Abgeordneten Markus Weske (SPD) und Rainer Matheisen (FDP) werden aller Voraussicht den Wiedereinzug verpassen. Auch der Düsseldorfer AfD-Verband verliert seine beiden Abgeordneten. Nic Vogel trat nicht wieder an, Uta Opelt war nicht auf die Liste gewählt worden.
Keine andere Partei hätte in Düsseldorf die Fünf-Prozent-Hürde genommen. Die AfD kam auf 4 Prozent, die Linke auf 2,4 Prozent. Von den 23 weiteren Parteien kamen lediglich Volt (1,3 Prozent) und die Satire-Partei Die Partei (1,1 Prozent) auf mehr als ein Prozent.
Bei der CDU war am Sonntagabend die Freude groß. „Wir sind sehr zufrieden, wir haben uns gesteigert zum letzten Mal“, sagte der Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek. Lange seien die Umfragen relativ diffus gewesen – womöglich deshalb, weil die Bürger noch das Gefühl gehabt hätten, sich über die Kandidaten noch informieren zu müssen. „Dass es am Ende nun so deutlich in unsere Richtung ausschlägt, spricht dafür, dass wir thematisch überzeugen konnten.“
Von einem „sehr enttäuschenden Abend“ sprach derweil der SPD-Vorsitzende Schreiber. Zum einen meinte er das Landesergebnis seiner Partei, zum anderen das verlorene Mandat für Weske. Das sei eine „große Schwächung“, so Schreiber. Die wenigen hauptamtlichen Mandatsträger seien wichtig für die Vertretung der Stadt. Er hofft, dass im Laufe der Wahlperiode noch ein SPD-Abgeordneter aus Düsseldorf nachrücken könnte.
Schreiber hatte mit einem so schlechten Wahlergebnis für die SPD nicht gerechnet, in den vergangenen sieben Monaten Wahlkampf hätte er nicht diesen Eindruck gewonnen, sagte er. Auffällig sei aber gewesen, wie deutlich die internationale Politik in den Vordergrund gerückt sei. Bei der Friedenssicherung in Europa habe die CDU für viele Wählerinnen und Wähler mehr Kontinuität versprochen, so sein Eindruck.
Bei den Grünen, bei denen Landes- und Stadtverband gemeinsam auf der Wiese vor dem Apollo feierten, gab es derweil um 18 Uhr riesigen Jubel. Die Spitzenkandidatin und frühere Düsseldorfer Stadtverbandschefin Mona Neubaur freute sich über den großen „Vertrauensvorschuss“ der Wähler und glaubt, dass die Wähler „Haltung und Kompass in Krisenzeiten“ honoriert hätten. Der Düsseldorfer Co-Vorsitzende Engstfeld erhofft sich von der grünen Regierungsbeteiligung, die sich abzeichnet, „Rückenwind“ für Düsseldorfs ehrgeizige Klimapläne.
Bei der FDP-Party im Medienhafen herrschte derweil große Ernüchterung. Kreisparteichefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sprach von einem „grauenvollen Abend“. Matheisen glaubt, dass die Fokussierung auf die Ministerpräsidentenfrage seiner Partei geschadet hat.
Auch in Düsseldorf blieb die Wahlbeteiligung mit 58,5 Prozent hinter 2017 (67,7) zurück. Mehr als 408.000 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer waren diesmal zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Zahl der Briefwähler erreichte einen neuen Rekord. Zu Düsseldorf gehören vier der insgesamt 128 Wahlkreise dieser Landtagswahl.