Cirque de Soleil in Düsseldorf Sechs Tage Zeit für den Zeltaufbau
Düsseldorf · Bevor die Artisten des Cirque de Soleil ab 8. März ihr Publikum in Gerresheim verzaubern können, ist Knochenarbeit gefragt.
Der Cirque de Soleil gastiert mit seiner aktuellen Show „Kabinett der Kuriositäten“ vom 8. März bis zum 14. April auf dem Gelände des Glasmacherviertels in Gerresheim. Dann verzaubern die Artisten, Künstler, Entertainer des im kanadischen Quebec beheimateten, aber weltweit agierenden Zirkusunternehmens bei jeder Vorstellung bis zu 2500 Zuschauer.
Bis der „Zirkus der Sonne“ – so die deutsche Übersetzung – aber seinen so leicht wirkenden Zauber entfalten kann, ist jede Menge teils knochenharte Vorbereitungsarbeit nötig. Nicht nur, dass die Planungen für die jeweilige Welttournee mindestens ein Jahr im Vorlauf begonnen werden, sondern auch in den jeweiligen Tournee-Standorten muss die „Cirque de Soleil“-Magie gründlichst vorbereitet werden.
Das beginnt mit dem Aufbau des „Grand Chapiteu“, des großen Zirkuszelts. „Wir bauen zwei Zelte auf, das große für die Vorstellungen und ein kleineres Artisten-Zelt, zum Training und zur Vorbereitung auf die Show“, erläutert David Constantineau, Cirque-Site-Manager im Glasmacherviertel. „Dafür müssen wir acht bis zu 26 Meter hohe Metall-Pfähle setzen, die die Zelte tragen. Vier davon gehören zum großen Vorstellungszelt. Insgesamt brauchen wir sechs Tage zum Aufbau.“
Jetzt wurde die sieben Tonnen schwere Kuppel des „Grand Chapiteau“ in ihre Position gebracht. „An den Pfählen können wir das Zelt mit Motoren und an handbetriebenen Seilwinden in die Höhe ziehen. Aber dann liegen die Ränder immer noch auf dem Boden. Die müssen per Hand hochgewuchtet werden, und dafür brauchen wir 150 Personen“, so Constantineau. „60, 70 davon sind Cirque-de-Soleil-Mitarbeiter, die anderen rekrutieren wir zum Auf- und Abbau jeweils vor Ort.“
Nach dem Briefing übergab der Head of Tent das Kommando an Victor Pessoa Cordeiro. Der Brasilianer zählte mit lauter Stimme ein: „two, three, four...“. Auf four, also vier, legen sich dann alle 150 Helfer ins Zeug, um den mehr als 160 Meter langen Kreis des Zeltes abschnittsweise in die Höhe zu stemmen. Als das unfallfrei geschafft war, brandete der erste Applaus des Jahres im „Grand Chapiteau“ des Cirque de Soleil an der Heyestraße178 auf.
Doch damit ist nur die weithin sichtbare, strahlend blau-gelbe Hülle standfest aufgebaut. Die Standfestigkeit der Zirkusbauten wird dabei von 1500 Ankern, die sich eineinhalb Meter tief ins Erdreich graben und dabei sogar die Teerdecke durchstoßen, gesichert. An diesen Ankern sind jede Menge Stahlseile fixiert, die am anderen Ende Pfosten, Pfähle, Stangen sichern.
Wenn das Cirque-de-Soleil-Gastspiel am 14. April beendet ist, soll alles wieder so hergerichtet werden, wie es vorher war. Das wird Constantineau und seine Crew erneut ein paar Tage in Anspruch nehmen, aber das ist kein Problem, den die nächste Tourneestation ist im kanadischen Montreal. Und bis die 2000 Tonnen Zirkus-Equipment über den großen Teich verfrachtet sind, vergehen ja auch ein paar Tage.