Heimatverein geht das Geld aus Der letzte Weihnachtsbaum auf dem Kamper Acker?

Düsseldorf · Der Heimatverein HIH hat wieder einen Weihnachtsbaum auf dem Kamper Acker aufgestellt - Doch für 2024 ist klar: Ohne Spenden und finanzieller Unterstützung wird es dann wieder keinen Baum geben

Kinder der AWO-Kita Gerda Henkel bastelten Weihnachtsschmuck, HIH-Mitglied André Tischendorf freut sich.

Foto: Döring, Olaf (od)

Auf dem Kamper Acker sieht es dieses Jahr wieder weihnachtlich aus. Der Weihnachtsbaum ist zurückgekehrt. Im vergangenen Jahr hatte es aus vielen Gründen keinen gegeben. Das hatte nicht wenige erbost und dem Heimatverein Holthausen, Itter, Himmelgeist (HIH), der sich seit vielen Jahren darum kümmert, Kritik beschert. Am Freitag war nun also wieder der Baum geschmückt worden. Aufgestellt hatten ihn städtische Mitarbeiter schon vor rund eineinhalb Wochen und auch mit einer Lichterkette versehen. Diese darf nun solange brennen wie gewünscht.

Rund zehn Meter hoch ist der diesjährige Weihnachtsbaum. Damit sei er, so heiße es im Heimatverein, wie André Tischendorf, CDU-Ratsherr für Holthausen und Itter sowie Mitglied des Heimatvereins berichtete, der zweithöchste aufgestellte Baum im gesamten Stadtgebiet sein. Nur derjenige vor dem Amtssitz des Oberbürgermeisters sei höher, denn der messe rund zwölf Meter.

Das Schmücken des Baumes übernahmen Kinder der Awo-Kita Gerda Henkel, eine von der Firma Henkel betrieblich geförderte Einrichtung. Was die Kinder nun an die unteren Zweige hängten, brachte Dachdeckermeister Sven Deussen später so hoch an, dass keiner mehr herankommen kann. Deussen war unentgeltlich mit seinem Hubwagen vorbeigekommen.

Die Holthausener dürften nun wieder etwas versöhnt sein. Rückblickend sagt Tischendorf, dass im vergangenen Jahr so manches nicht gut gelaufen sei. „Es ist vor allem nicht kommuniziert worden, warum es 2022 keinen Baum gegeben hat.“  Daher hätten sich bereits Anfang dieses Jahres, so Tischendorf, Vereine wie eben der Heimatverein, aber auch die St.-Sebastianus-Schützen, die Karnevalsgesellschaft Räbbelche sowie die katholische Kirchengemeinde getroffen mit dem Ziel, eine Art Neustart für den Stadtteil zu initiieren.

Es ist allerdings ein Unterfangen mit einem zukünftig schmalen Budget. „Das ist der letzte Baum“, formulierte es Tischendorf deswegen deutlich. Soll heißen: Die Reserven des Heimatvereins sind aufgezehrt. Das Geld, das 2022 in einem Lotto-Geschäft übers Jahr in einer Spendendose gesammelt und dann doch nicht verwendet wurde, ist da längst einberechnet. Viel war dabei sowieso nicht herumgekommen. 150, 200 Euro, sagte Tischendorf. So ein Baum wie der von diesem Jahr koste aber rund 5000 Euro.

Im kommenden Jahr könne der Heimatverein das nicht mal mehr ansatzweise bezahlen. Und nun? „Wir brauchen nicht nur neue Mitglieder, um unsere ehrenamtliche Arbeit zu machen. Wir brauchen auch Geld.“ Manche Aktion, um für Spenden zu werben, habe man schon mal angedacht. Klar aber sei, so Tischendorf: Ohne finanzielle Unterstützung steht 2024 dann doch wieder kein Weihnachtsbaum auf dem Kamper Acker.