Open-Air-Party am Rhein Darum lieben Zehntausende den Düsseldorfer Fischmarkt

Düsseldorf · Das Event startete am Sonntag in seine 25. Saison. Schlemmen, Shoppen und Party machen lautete das Motto.

Ein perfekter Start in die Saison: Am Nachmittag wurde der Fischmarkt immer voller.

Foto: Georg Salzburg (salz)

. Voll, laut und schön: So mögen Düsseldorfer und Touristen den Fischmarkt. Nach viermonatiger Winterpause startete das Event, das in dieser Art ein Unikat ist, am Sonntag unter optimalen Voraussetzungen. Denn der warme Luftschwall aus dem tiefen Süden und ein angenehmer Sonne-Wolken-Mix trieb die Menschen nach draußen. „So voll war es noch nie“, sagte eine Mutter, die kurz nach drei im nördlichen Teil des Budenzaubers mit ihrem Kinderwagen im Trubel stecken blieb.

Die Mischung aus Schlemmen, Trinken, Tanzen, Bummeln und Kaufen kommt auch im 25. Jahr gut an. „Egal wie alt du bist, woher du kommst oder welche Hautfarbe du hast, hier lernst du Leute kennen und feierst einfach spontan mit ihnen“, sagt Alina, die sich an einem kleinen Wagen mit DJ im Rhythmus der Beats bewegt. Neben ihr steht Natascha, die mal eine Boutique an der Kö betrieben hat und zu einer anderen Generation gehört. „Wir haben uns gerade erst kennengelernt, aber diese Atmosphäre hier bringt alle ganz schnell zusammen“, meint Natascha. Für die beiden Frauen steht fest: „Dieses lockere Miteinander gehört irgendwie zu unserer Stadt und deshalb kommen andere ja auch so gerne nach Düsseldorf – es hat einfach Spaß bei uns.“

Besucher kommen zum Teil von weit her angereist

Gekommen sind an diesem Tag auch Siegfried Steiner und Günter Faber aus Ense im Sauerland. Zwei Stunden haben sie noch, bis sie in ihr Schiff steigen, mit dem sie fünf Tage durch Holland fahren. Für die beiden Männer ist die Event-Meile, die von Gabriela Picariello und ihrem Team von der Agentur Rheinlust veranstaltet wird, ein Novum. Einen Fischmarkt kennt Steiner bislang nur aus Hamburg („da geht die Post nochmal ganz anders ab“), aber sein erster Eindruck vom anders konzipierten Ableger am Rhein ist gut. „Wir würden wiederkommen“, sagt er.

Ein paar Meter weiter steht in diesem Moment Roy Geeraets aus Venlo vor seinem Fischwagen. „Ich war schon im Jahr 2000 dabei, habe noch die Anfänge im Hafen miterlebt und komme jedes Jahr gern“, sagt das Urgestein. Allerdings hofft er bei den Terminen zwischen April und November immer auf trockenes Wetter. „Wenn es regnet, bleibt die große Masse weg und es kann dann auch mal passieren, dass du als Händler kaum Umsatz machst.“ Darüber muss er sich zum diesjährigen Saisonstart allerdings keine Gedanken machen. „Noch bevor der Markt schließt, wird der Wagen leer sein“, meint Geeraets.

Keine Frage, die diversen Fischwagen zählen bei den vielen kulinarischen Angeboten zu den nachgefragtesten. Gleich am Eingang unterhalb der Tonhalle reihen sich am frühen Nachmittag Sandra (49) und Fani (47) in die Schlange vor dem Wagen eines anderen Händlers ein. Und die ist lang. Auch die Tische gleich daneben sind rappelvoll. Die beiden leben in Flingern und wollen sich an diesem Frühlingstag vor allem treiben lassen. „Wir kommen nicht unbedingt zum Einkaufen“, sagen die Frauen.

Wer shoppen möchte, kommt freilich auf seine Kosten. Denn auf dem Markt gibt es jede Menge Lebensmittel, Schmuck und einige Klamotten. Rund 80 Händler seien zum Auftakt dabei, sagt ein Mitarbeiter von Rheinlust. Zu den Neuheiten, die am Rheinufer Premiere feiern, gehören an diesem Tag Millys Lángos, der Grill-Drache, und der sizilianische Spezialitäten-Handel von Salvatore Raina. Der Händler kommt eigens aus Hannover zu den sieben Terminen, die es bis November geben wird. Sein Mitarbeiter ist begeistert von Düsseldorf. „Es ist noch früh am Tag und die Stimmung ist trotzdem riesig, das hat man nicht überall und es gefällt mir richtig gut“, sagt er.

(jj)