Aktion in Düsseldorf Aktivisten bauen Pop-up-Radweg auf der Brehmstraße auf

Düsseldorf · Die Gruppe Extinction Rebellion hatten diesen am Samstag in Absprache mit der Polizei eingerichtet.

Auf der Brehmstraße gab es einen Pop-up-Radweg.

Foto: Anne Orthen (orth)

(tino) Die Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Düsseldorf (ADFC), Lerke Tyra, machte es bildhaft. „Wenn zehn Kekse zu verteilen sind, bekommt der Autoverkehr neun. Den zehnten müssen sich Fußgänger und Radfahrer teilen. Das Rad braucht aber mehr Platz. Auch auf den Hauptverkehrsachsen.“ Deshalb hatte sich der ADFC der von der „Extinction Rebellion“ organisierten Demonstration inklusive eines selbst aufgebrachten Pop-up-Radwegs am Samstag auf der Brehmstraße angeschlossen. Auf beiden Seiten der Brehmstraße war die jeweils rechte Spur auf gut einem Kilometer Länge mit rot-weiß-gestreiften Pylonen vom Autoverkehr abgeteilt, damit die Radfahrer gefahrlos vorwärts kamen. „Alles ist mit den Behörden abgeklärt und genehmigt“, betonte Extinction Rebellion-Aktivistin Elena Orths. Sie hatte die Veranstaltung federführend organisiert: „Die Polizei hat um 10 Uhr begonnen, den Pop-up-Radweg abzusperren. Bis 14 Uhr waren wir vor Ort.“

Mit dieser Aktion verfolgte Extinction Rebellion, die auch vom Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf unterstützt wurde, mehrere Ziele. „Wir wollten zeigen, dass es eine menschengerechte Verkehrswende braucht. Es reicht einfach nicht, bei einigen Radwegen ein paar Lücken zu schließen“, erklärte Orths. „Was in Düsseldorf passiert, geht in die richtige Richtung, aber es reicht nicht.“ Der verstärkte Ausbau von Radwegen sei auch sozial gerecht, weil sich nicht jeder ein Fahrzeug leisten könne. Und ökologischer sei Rad- im Vergleich zum Autofahren allemal.

Die Rückmeldungen auf den Pop-up-Radweg seien meist positiv gewesen, sagte Orths: „Kinder waren glücklich, endlich mal gefahrlos auf der Straße fahren zu können, und auch die meisten Anwohner haben positiv reagiert. Es gab aber auch kritische Stimmen, zumeist von Autofahrern.“ Die Aktivisten waren sich durchaus bewusst, dass die Aktion keinen hundertprozentig repräsentativen Wert hat, weil der Radweg an einem Samstag während der Ferienzeit abgesperrt wurde. Zu Staus kam es nicht. „Uns ging es auch darum, zu zeigen, dass man anfangen kann, ja muss“, so Orths.