Weihnachtseinkäufe in Düsseldorf Volle Straßen am ersten Adventswochenende
Update | Düsseldorf · Aus den umliegenden Städten und den Niederlanden kamen zahlreiche Gäste nach Düsseldorf, viele davon mit dem Auto.
Knackig kalt und sonnig – besser hätte das Wetter am ersten Adventswochenende kaum sein können. Das hat an beiden Tagen zahlreiche Besucher in die Düsseldorfer Innenstadt gezogen, auf den Weihnachtsmarkt, die Eisbahn oder in die Geschäfte, die auch am Sonntag geöffnet hatten. Die Straßen waren voll und es kam mitunter zu langen Staus.
Viele Besucher kamen aus NRW-Städten wie Aachen, Dortmund, Köln und aus den Niederlanden. Bei einigen, die mit dem Auto anreisten, dürfte die Anfahrt aber für Frust gesorgt haben. Insbesondere rund um die Altstadt bildeten sich lange Staus, bestätigte die Polizei. „Die Parkhäuser waren komplett ausgelastet“, so ein Sprecher. Motorrad-Polizisten versuchten, die verstopften Ecken zu befreien. Auch die Verkehrskadetten waren im Einsatz, unter anderem an der Heinrich-Heine-Allee und an Parkhäusern, um die Zufahrt zu regeln.
„Das Parkleitsystem ist nicht gut genug“, sagt Andrea Greuner, Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft (IG) Kö. Sie spricht von einer „großen Verkehrsproblematik“ in der Düsseldorfer Innenstadt. Vor allem Auswärtige, die unwissend die Stadtmitte oder die Altstadt anfahren, wüssten oft nicht, wie sie zu den Parkhäusern gelangen und danach die Stadt wieder verlassen. „Das aktuelle System ist nicht sichtbar genug“, so Greuner. So stecken die Autos oftmals plötzlich auf den Straßen rund um die Kö fest, wo es dann kein Vor und Zurück mehr gibt.
Am Samstag waren bereits vor 12 Uhr die Parkmöglichkeiten knapp, das Parkhaus in den Schadow Arkaden war da schon bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Tiefgarage am Schauspielhaus hingegen hatte seine beiden Parkebenen geschlossen. Für alle, die mit dem Fahrrad vom Wehrhahn in die City wollen, ist ab der Schadowstraße Schluss. Der mittige Radweg ist für die Zeit des Weihnachtsmarktes täglich ab 11 Uhr gesperrt und Fußgängern vorbehalten. Eine Umleitung ist ausgeschildert. Im Gedränge der Einkäufer sollen so gefährliche Situationen vermieden werden. Trotz der Verkehrsprobleme zog die Polizei eine positive Bilanz: Bis abends herrschte reges Treiben, doch es blieb durchweg friedlich. Die Polizei sprach von einem „wuseligen, aber ruhigen“ Wochenende.
Auch Andrea Greuner von der IG Kö zeigte sich zufrieden. Das erste Adventswochenende sei für den Handel und die Kundschaft der Auftakt in die Weihnachtszeit. „Aber ohne, dass die Leute sich abhetzen oder schon übersättigt sind.“ Der Weihnachtsmarkt und die Geschäfte funktionierten in dieser Zeit Hand in Hand, sagte sie. Einkaufen, Glühweintrinken, Schlittschuhfahren – alles könne man bei einem Besuch verbinden. Für weihnachtliche Stimmung engagierte die IG Kö erstmals eine Swing-Band, die musizierend durch die Stadt zog. Das Fazit der Händler fiel überwiegend positiv aus: In den Geschäften von Altstadt, Schadowstraße und Königsallee gaben sich die Kunden bis zum Ladenschluss die Klinke in die Hand. „Die Frequenz hat wieder zugenommen“, bestätigte Jan Kaiser, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW im Rheinland. In der gesamten Region sei die Kauflaune zwar noch etwas getrübt, doch Besserung sei spürbar, nicht zuletzt durch das gute Wetter.
Die Demos sind ein Dämpfer
für den Einzelhandel
Die samstäglichen Demonstrationen seien für die Düsseldorfer Geschäfte aber jedes mal ein Dämpfer, so Kaiser. Für ein bis zwei Stunden kämen kaum Kunden in die Läden. Die Händler auf den Weihnachtsmärkten zeigten sich hingegen äußerst zufrieden. „Schon die ersten Tage im November liefen gut, und heute war es sehr gut“, sagte ein Verkäufer am Süßwaren-Stand Teichmann an der Kö am Samstag. Längst nicht alle, die am Wochenende in der Düsseldorfer Innenstadt unterwegs waren, hatten es auf Einkäufe abgesehen. Zahlreiche Gäste – vor allem aus den Niederlanden – wollten die weihnachtliche Stimmung in der Landeshauptstadt genießen.
Eine junge Freundesgruppe aus Rotterdam hatte sich am Weihnachtsmarkt vor dem Schauspielhaus mit heißer Schokolade eingedeckt. „Wir sind hier, um gut zu essen, zu trinken und uns warm zu halten“, sagten sie. Die Geschwister Silvia und Marco Ooink aus Enschede tranken Glühwein auf der Kö. Sie trugen funkelnde Hüte in Form von Weihnachtsbäumen. „Wir sind schon gestern Abend angereist und bleiben bis Sonntag“, sagten sie. Die Stimmung auf den Düsseldorfer Weihnachtsmärkten sei einzigartig. Wenige Meter entfernt am Corneliusplatz führten Mitglieder der Initiative „Missionar:Innen auf Zeit“ ein kleines Schauspiel auf. Die jungen Frauen und Männer waren in den vergangenen Monaten in Ländern vor allem des globalen Südens im Einsatz, haben dort unter dem Motto „Leben, Beten, Arbeiten“ den Alltag kennengelernt. „Dabei haben wir die Folgen extremen Konsums gesehen“, sagt Katharina Riff, eine der Teilnehmerinnen des Projekts. Daraus sei der Wunsch entstanden, auf die Alternativen aufmerksam zu machen. Mit ihrem Stück wollen sie Alternativen zum exzessiven Konsum an Weihnachten zeigen: Selbstgemachtes, gemeinsame Zeit, oder Spenden für einen guten Zweck statt teure Geschenke. „Für ein bewusstes Weihnachten“, steht auf einem Banner, welches die jungen Frauen und Männer zeigten.