Abenteuerspielplatz in Düsseldorf-Eller Groschenkirmes mit vielen neuen Attraktivitäten

Düsseldorf · Nach zweijähriger Corona-Pause feierte der Abenteuerspielplatz Eller wieder sein beliebtes Fest.

Der achtjährge Bela spielt für zehn Cent eines der vielen Spiele auf dem Abenteuerspielplatz.

Foto: Anne Orthen (orth)

Aufgeregt steht Bela vor Dainas Stand. Wie beim Roulette muss er sich hier für eine Farbe entscheiden. Der Achtjährige nimmt rot und dreht das Pendel mit der kleinen Erdkugel. Nach mehreren Rundflügen kommt das Pendel zum Stehen, und Bela liegt richtig. So hat er sich seinen ersten Wertbon verdient.

Insgesamt 40 Stationen mit Glücks- und Geschicklichkeitsspielen hatten die Organisatoren der Groschenkirmes am Samstag am Abenteuerspielplatz Eller errichtet. An den selbstgebauten Spielständen mussten Kegel umgeworfen, Kugeln gestoßen oder Eimer mit Wasserpistolen befüllt werden. Für jedes dieser Mitmachspiele entrichteten die Kinder zehn Cent. Wenn sie gewannen, bekamen sie einen Wertbon. Die gesammelten Bons konnten am Ende der Veranstaltung gegen kleine Spielsachen oder Süßigkeiten eingetauscht werden. Wer schon sechs Jahre alt war, konnte sieben seiner Wertbons aber auch für eine Fahrt auf dem „Wilden Widder“, einer Rollenbahn, eintauschen. Hier verteilte der Leiter des Abenteuerspielplatzes, Dominik van den Berg, die Fahrtchips. Die kleinen Holzklötzchen waren, wie fast alles auf dem Abenteuerspielplatz, selbstgebaut.

Der Sozialpädagoge hat die Leitung des Abenteuerspielplatzes im März übernommen und beerbt Thomas Strempel nach dessen Jahrzehnte langem Einsatz. Strempel hatte den Spielplatz seit 1980 geleitet. Generationen von Kindern hatte er hier mit seinem Team nach der Schule betreut und kreativ begleitet, mit ihnen gewerkelt und über die Jahre ein kleines Dorf aus selbstgebauten Holzbuden entstehen lassen. Zahlreiche Besucher der Groschenkirmes schwelgen schnell in Kindheitserinnerungen, wenn sie auf Thomas Strempel und den Abenteuerspielplatz angesprochen werden. Viele kommen inzwischen mit ihren eigenen Kindern oder Enkeln vorbei.

Sozialpädagogik-Studenten gründen den Abenteuerspielplatz

Gegründet wurde der Abenteuerspielplatz 1973 von einer Gruppe um die Studenten Friedhelm Brömm und Hans-Jürgen Kissing, die für ihr sozialpädagogisches Studium zunächst die Projektidee eines Abenteuerspielplatzes erarbeiteten und diesen schließlich in die Realität umsetzten: „Hier gab es Menschen, die für die Kinder da waren“, sagte Gründungsmitglied Hans-Jürgen Kissing und erinnerte sich noch genau an ein Kind, das vor fast 50 Jahren von zu Hause weggelaufen war und mit seinem Teddy bei den Betreuern des Abenteuerspielplatzes eine Anlaufstelle gefunden hatte. Auch dieser Junge von damals hat den Kontakt zum Abenteuerspielplatz über Jahrzehnte gehalten und feierte am Samstag bei der Groschenkirmes mit. „Die Kinder hatten immer eine enge Bindung zu den Betreuern und zum Platz“, erklärte der ehemalige Leiter Thomas Strempel. Auch sein Nachfolger Dominik van den Berg selbst kam bereits als Kind zum Abenteuerspielplatz und erinnert sich gerne an die Zeit zurück, als er mit Freunden nach der Schule an seinen eigenen Holzbuden baute. Nach seinem sozialpädagogischen Studium kehrte er zum Abenteuerspielplatz zurück.

Nach zweijähriger Corona-Pause hatte die Groschenkirmes erstmals wieder stattgefunden und wie gewohnt zahlreiche Besucher angelockt. Das weitläufige Gelände war voll. In der Coronazeit wurden viele neue Spiele entwickelt, wie etwa der Planetenflug, an dem auch Bela sein Glück versucht hatte. Für gute Stimmung sorgten die Heavy Gummis. Für Begeisterung bei den kleinsten Besuchern sorgten neben den Spielständen vor allem die Kaninchen und Ziegen - zu denen durften sie ins Gehege steigen und konnten sie streicheln.