Neues Wohnquartier in Düsseldorf Siegerentwurf für Hansaallee steht fest

Düsseldorf · Für die Entwicklung des Wohnquartiers in Oberkassel erhielten Architekten aus der Schweiz den Zuschlag.

So sieht es aktuell noch an der Hansaallee 190 aus. In den nächsten Jahren wird das Grundstück zum Wohnquartier umgewandelt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss, so sagt man. Beim Wettbewerbsverfahren für die Entwicklung eines Wohnquartiers an der Hansaallee in Oberkassel war dies allerdings anders. Bei der Präsentation der finalen fünf Entwürfe waren die späteren Sieger, die Baumschlager Eberle Architekten aus der Schweiz mit der Planstatt Senner, als Zweiter an der Reihe. Sie überzeugten mit ihren Plänen die Jury und erhielten den Zuschlag. Der zweite Preis ging an den ebenfalls sehr vom Preisgericht gelobten Entwurf des Teams Dorte Mandrup mit LAND Germany.

In Zusammenarbeit mit der Stadt hatte die Zarweb GmbH einen zweistufigen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb für das Gelände an der Hansaallee ausgelobt. Im Rahmen dieses Verfahrens entwickelten Teams aus Stadtplanern, Architekten und Landschaftsarchitekten für das etwa 2,4 Hektar große Plangebiet städtebauliche Konzepte für eine neue urbane Nutzung mit dem Schwerpunkt Wohnen. Die Öffentlichkeit konnte den Prozess in mehreren Schritten mitverfolgen und auch Anregungen zu den Entwürfen einbringen. So wurden die finalen Entwürfe am Vorabend der Jurysitzung öffentlich vorgestellt und diskutiert. Die Anregungen der Öffentlichkeit waren auch in die Diskussion des Preisgerichts eingeflossen. Die fünf Entwürfe wurden in der Sitzung des Preisgerichts unter Vorsitz von Christa Reicher diskutiert. Hier überzeugte der Entwurf des Schweizer Teams mit einem starken und robusten städtebaulichen Entwurf. „Im Siegerentwurf wird durch die Nutzungsverzahnung von Wohnen, Arbeiten und sozialen Angeboten ein urbanes und zukunftsorientiertes Quartier geschaffen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt am Freitagnachmittag.

Ulli Grassmann, Geschäftsführer des Siegerbüros, sagte zu seinem Entwurf: „Uns ging es darum, ein Stück Stadt zu bauen. Und wenn wir von Stadt und urbanen Vierteln reden, geht es stark darum, wie wir Diversität und Vielfalt herstellen können und wie wir Atmosphäre erzeugen.“ Der Vorschlag für seinen Entwurf sei somit der, innerhalb des Quartiers unterschiedliche Plätze zu definieren, sodass unterschiedliche Identitäten und Orte entstehen, damit sich die Menschen im neuen Quartier immer wieder aufgehoben fühlen können, dass sie in Kommunikation treten können, „damit städtisches Leben dort wirklich stattfinden kann“, sagt Grassmann. Deshalb spielt der öffentliche Raum bei seinen Plänen eine besondere Rolle: „Die Leute sollen das Gefühl bekommen, dass es ihr Quartier ist. Es geht um Identitätsfindung.“

Nach der Preisgerichtssitzung lobte die Vorsitzende Christa Reicher das Wettbewerbsverfahren, „das sich in jeder Hinsicht gelohnt hat, weil es fünf spannende Alternativen für das Filetgrundstück hervorgebracht hat“. Die Entscheidung sei der Jury nicht leichtgefallen, aber der Siegerwurf habe die Themen der Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Identität am besten umgesetzt.