Corona-Pandemie Impfpflicht soll vom Land überprüft werden

Düsseldorf · Das Gesundheitsamt könne diese Aufgabe nicht auch noch übernehmen, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller. An den städtischen Impfstellen können über 70-Jährige auch ihre zweite Auffrischungsimpfung bekommen.

(veke) Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hat die Ungewissheit bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, die ab dem 16. März in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen gilt, kritisiert. Es sei immer noch nicht klar, wer diese überprüfen soll. Er forderte, dass die Landesverwaltung diese Aufgabe übernimmt. Die Gesundheitsämter seien überlastet und könnten das nicht schultern. Sollte das Land die Überprüfung dennoch an die Kommunen übertragen, so Keller am Freitag, müsse die Landesverwaltung die Gesundheitsämter personell unterstützen.

Die Impfquote in der Landeshauptstadt ist im Bundesvergleich hoch: Fast 84 Prozent der Menschen in Düsseldorf sind laut Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein vollständig geimpft – etwa zehn Prozent mehr als deutschlandweit. 78 Prozent der Geimpften haben bereits eine Auffrischung bekommen. In absoluten Zahlen sind das mehr als 1,42 Millionen Impfungen, die bislang verabreicht wurden. 518 729 Personen sind vollständig geimpft, 362 923 geboostert. An den städtischen Impfstellen können über 70-Jährige nun auch ihre zweite Auffrischung bekommen. Niemand werde abgewiesen, sagte Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht auf 1622,3 (Vortag: 1735,6) gesunken. Seit Beginn der Pandemie wurde bei insgesamt 102 698 (+1694) Personen in Düsseldorf eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert. Aktuell sind rund 42 200 Menschen infiziert. 681 (+4) Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind gestorben.

Angesichts der hohen Infektionszahlen ist die Lage auf den Intensivstationen vergleichsweise ruhig. Doch die Normalstationen füllen sich. 316 Covid-Patienten werden derzeit in Düsseldorfer Kliniken behandelt, das sind 56 mehr als vor einer Woche. Davon liegen 38 Personen auf den Intensivstationen, 29 werden beatmet.

Stadtweite Vorgaben für Besuchsregelungen in den Kliniken will die Verwaltung aber nicht erlassen, sagte Hintzsche. Diese Option habe man im Krisenstab diskutiert, aber sich nicht dafür entschieden. „Für den Behandlungserfolg ist es nicht unwesentlich, dass soziale Kontakte weiter möglich sind“, so Hintzsche.

Die Krankenhäuser könnten dennoch eigene Regelungen treffen, je nach Infektionsgeschehen. So hatte die Uniklink etwa entschieden, dass alle Besucher negativ getestet sein müssen – unabhängig vom Impfstatus.