Vorfreude in der Landeshauptstadt So blicken Polizei und Stadt auf das erste EM-Spiel in der Düsseldorfer Arena

Düsseldorf · Die Polizei rechnet nicht mit gewaltbereiten Fans. Einlassstopp in der Fan-Zone beim Deutschland-Spiel. Es gibt aber mehr Kapazitäten.

 Die Fan-Zone am Burgplatz ist sehr beliebt. Am Freitagabend war es so voll, dass teilweise niemand mehr hineingelassen wurde.

Die Fan-Zone am Burgplatz ist sehr beliebt. Am Freitagabend war es so voll, dass teilweise niemand mehr hineingelassen wurde.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Am Montagabend wird in der Arena das erste von insgesamt fünf EM-Spielen, die in der Landeshauptstadt statt finden, ausgetragen. In der Partie um 21 Uhr treten Frankreich und Österreich gegeneinander an. Aus Sicht der Polizei gibt es für die Begegnung am Montag „keine besonderen Einschätzungen, was das Risiko von rivalisierenden Fan-Gruppen betrifft“. Man sei allerdings im Austausch mit anderen Behören, die Lage könne sich auch jederzeit ändern.

Die Fans der österreichischen Nationalmannschaft werden gemeinsam zum Stadion laufen. Treffpunkt für die Fans aus Österreich ist der Rheinpark. Von dort aus werden vermutlich bis zu 5000 Anhänger zur Arena marschieren, gab die Polizei im Vorfeld bekannt. An den Spieltagen in Düsseldorf wird die Polizei mit bis zu 1500 Kräften im Einsatz sein. Für die Behörde gilt für die 31 EM-Tage eine Urlaubssperre. Vor den Spielen werden Einsatzkräfte der Polizei die Arena mit Spürhunden absuchen, bevor sie die Spielstätte an die Veranstalter übergeben.

Die Rheinbahn wird ihr Angebot deutlich ausweiten. Bis zu 128 Wagen sind in den Spitzenzeiten im Einsatz, um die Zuschauer in die Arena und wieder zurück zu bringen. 225 zusätzliche Mitarbeitende sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Insgesamt rund 100 Aufkleber erleichtern an den zentralen Knotenpunkten „Hauptbahnhof“ und „Heinrich-Heine-Allee“ das Auffinden der richtigen Wege für die Frankreich- und Österreich-Fans. Die Linie U78 endet für die Anreise zur Arena aus Sicherheitsgründen bereits an der Haltestelle „Sportpark Nord/Europaplatz“. Von dort aus ist es für die Fans ein kurzer Fußweg zum Stadion.

Wer kein Ticket für das Stadion bekommen hat, kann in Kneipen und Fan-Zonen gemeinsam mit anderen Fußballfans zuschauen. Schon beim ersten Spiel am vergangenen Freitag war der Andrang in der Fan-Zone am Burgplatz groß. 16 000 Zuschauer kamen über den Nachmittag und Abend verteilt in die Fan-Zonen, um den 5:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft zu verfolgen. Sowohl am Burgplatz als auch am Rheinufer gab es zwischenzeitlich Einlassstopps.

„Von so einem Andrang sind wir nicht ausgegangen“, sagt André Schahidi, Stadtsprecher für die Euro 2024. „Aber es war nicht überfüllt, sondern schön voll.“ 5000 Zuschauer passen in die Fan-Zone am Burgplatz, 7800 in den Public-Viewing-Bereich am Rheinufer, weitere 2000 können Spiele am Schauspielhaus verfolgen. Selbst wenn die Kapazitätsgrenzen erreicht seien, gebe es in den Fan-Zonen noch ausreichend Platz. Doch einige Fans mussten an den Eingängen abgewiesen werden, sagt der Stadtsprecher. Tatsächlich stelle sich die Frage, wie man mit noch größeren Fanmassen umgehe. „Wir schauen uns das an und reagieren dynamisch“, so Schahidi. Beim nächsten Deutschlandspiel am Mittwochabend stehen bereits 2000 Plätze mehr zur Verfügung – die Fan-Zone am Schauspielhaus öffnet dann für alle Besucher. Zudem gibt es zwei große Ausweichflächen, falls mehr Besucher in die Fan-Zonen und in die Altstadt kommen, als eigentlich hineinpassen.

Trotz des großen Andrangs blieb es am Freitag überwiegend friedlich

Dafür gibt es eine Pufferzone im Rheinpark für bis zu 10 000 Personen, am Aquazoo finden 5000 Menschen Platz. Auch dort können in solchen Ausnahmefällen die Spiele gezeigt werden, aber ohne das ganz große Programm. Man geht aber davon aus, dass das erst nötig wird, wenn die Niederlande ihr Achtelfinale in Düsseldorf austragen sollte oder die Engländer womöglich das Viertelfinale. Dann werden auch viele Fans in der Stadt erwartet, auch ohne Ticket für das Spiel.

Trotz des großen Andrangs blieb es den ganzen Freitagabend überwiegend friedlich, bestätigten Polizei und Stadt, es gab nur wenige Störer und Platzverweise. In der Fan-Zone am Burgplatz gab es derweil lange Schlangen vor dem Bierstand. Mehrere Besucher berichteten, dass sie lange warten mussten, um ein Getränk zu bekommen. „Wir gucken, wie wir das optimieren können“, sagt Stadtsprecher André Schahidi.

Vergleichsweise ruhig ging es in der Fan-Zone am Sonntag zu. Bei Regen füllten sich die Plätze beim Spiel Polen gegen Niederlande nur langsam. Familie Klein aus Mönchengladbach hatte sich trotz des Wetters zu einem spontanen Ausflug mit den Kindern entschieden. Die Kinder essen Churros mit Schokosauce. „Es ist entspannt hier“, sagt der Vater. Auch an den Bierständen herrschte normaler Andrang. „Das ist schon teuer“, stellt ein Besucher mit Blick auf die Bierpreise (0,5 Liter/6 Euro) von fest. Er drückt der polnischen Mannschaft die Daumen. Friedliche Stimmung auch bei den Niederländern. Die Damen und Herren des Teams „De Vossen“ trugen oranje-farbene Trikots und stimmten Fangesänge an. Sie waren auf einem Teamausflug. Die Fans der englischen Mannschaft sind nicht in der Fan-Zone, sondern vor und in den Kneipen der Altstadt unterwegs. Vor allen vor den Irish-Pubs stimmen sie Fangesänge an. Die englische Familie Hannon war mit ihren Töchtern schon so gut wie auf dem Weg nach Gelsenkirchen: „Wir haben Tickets, tippen auf ein 2:0 und möchten schnell hier was essen“, sagen sie. Das Wetter sei eben wie in England, alle haben Schirme dabei. „Düsseldorf ist echt schön“, sagen sie.