Weniger Zuschauer bei dem Festival als bei der Premiere Ehrenhof Open leidet unter schlechtem Wetter
Düsseldorf · Festivalerprobte kamen am Wochenende gleich im Regencape zum NRW-Forum. Besucher konnten sich auch über Klimaprojekte informieren.
Der Blick in den Himmel verhieß nichts Gutes. Dunkle Wolken zogen über die Musikfans, die am Wochenende zu den Ehrenhof Open vor dem NRW-Forum kamen. Zwei Tage lang gaben sich Acts wie Dolphin Love, Blumengarten, Christin Nichols oder Love Machine das Mikro in die Hand. 14 Bands spielten jeweils ein einstündiges Set und das bei freiem Eintritt und Regen.
Samstagnachmittag machten Dolphin Love den Anfang. Kaum hatten sie 20 Minuten lang ihre chilligen Sounds gespielt, öffnete der Himmel zum ersten Mal an diesem Tag seine Schleusen und ließ dem Publikum nur wenige trockene Lücken, um sich für den nächsten Guss zu wappnen.
Food-Tracks boten vegetarische und vegane Snacks an. Wer mochte, konnte mitgebrachte T-Shirts bedrucken lassen oder sich im „Zukunftswald“ über die Arbeit von Umweltinitiativen wie BlockBlocks, Rhine-Clean-up oder Organisationen wie ProVeg informieren, die sich unter anderem für eine gesunde und klimafreundliche Schulverpflegung einsetzen. Auch die Stadt war mit einem Infostand rund um das Thema Klimaschutz dabei.
Aus der Steiermark war Sänger Andreas Binder alias Saló angereist, im Gepäck sein Debütalbum „Subjektiv betrachtet“ und eine Cover-Version des Ärzte-Hits „Schrei nach Liebe“. Mit seiner Mischung aus Eighties-Beats und Synthie-Sounds trotzte er der trüben Regenstimmung. Das Duo Blumengarten hat vor knapp einem Jahr seine erste EP „Sag deinen Freunden, dass du sie liebst“ veröffentlicht. Luftig leichte Pop-Nummern, die das Publikum begeisterten.
Die toughe HipHopperin Liz nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, sich für feministische Themen zu engagieren. Mit ihren harten Rap-Vorträgen hat sie schon manch einen ihrer männlichen Rapper-Kollegen auf die Bank verwiesen. In ihren Texten thematisiert die Frankfurterin Probleme in den Brennpunkten ihrer Geburtsstadt und ihre eigene kriminelle Vergangenheit. Am Samstagabend stellte die 25-jährige Stücke ihres 2022 erschienen Debütalbums „Mona Liza“ vor.
Die Ehrenhof Open boten auch bei der zweiten Auflage eine Mischung aus Newcomern und angesagten Künstlern mit den passenden Acts für jeden Musikgeschmack. Ob Singer-Songwriter wie Philine Sonny (20) aus Unna, die sich selbst Gitarre-, Bass- und Klavierspielen beibrachte, oder düster melancholischer Rap von BRKN aus Berlin. Lawnchair ließen mit ihrem deutsch-amerikanischen Indie-Punk die Wände des Ehrenhofs wackeln. Christin Nichols überzeugte mit ihrer Version von Electronic-Post-Wave.