Düsseldorf hat zwei neue Deutsche Meister

Wenn der Ruder-Nachwuchs der Germania unterwegs ist, sind Medaillen garantiert. Das bewies er nun wieder in Köln.

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Düsseldorf. Der Trophäenschrank der Germania ist gut gefüllt. Olympia- oder WM-Gold, Europa- oder Deutsche Meisterschaften — im Laufe der Jahrzehnte war kaum ein Düsseldorfer Verein so erfolgreich wie der Ruderclub aus Hamm. Daran hat auch die aktuelle Generation ihren Anteil. Es kommt nicht häufig vor, dass ein Wochenende ohne neue Medaillen und Pokale für die Germania vergeht. Die neuesten drei Titel holte der Ruder-Nachwuchs nun bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Fühlinger See in Köln. U 23-Starterin Leonie Menzel gewann im Doppelzweier, Maja Gunz holte im Leichtgewichts-Einer und im Leichtgewichts-Doppelvierer Gold bei den unter 19-Jährigen. Und es gab weitere Medaillen.

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„Großartig anzusehen, wie dominant sie den Einstieg in den U 23-Bereich gemeistert hat“, freut sich die RC-Leistungssportvorsitzende Kathrin Schmack über die Entwicklung von Leonie Menzel. „Überlegen war sie im Doppelzweier sowie im Doppelvierer. Nur durch einen kapitalen Fehler auf den letzten 500 Metern verlor das Team die Goldmedaille. Aber das änderte nichts an ihrer außergewöhnlichen Gesamtleistung. Ich habe in den 40 Jahren, in denen ich das Rudergeschehen verfolge, selten so einen geradlinigen Karriereverlauf gesehen.“

Der Doppelzweier mit Pia Greiten (Osnabrück) hatte für Leonie Menzel Priorität: „Durch den Sieg sind wir im Doppelzweier für die U23-WM nominiert.“ Bereits seit Dienstag befindet sie sich in der WM-Vorbereitung in Ratzeburg nahe Hamburg. „Den Doppelvierer wollten wir ebenfalls gewinnen, und wir waren auch das am besten besetzte Boot. Wir lagen im Rennen bis 1500 Meter deutlich vorne, dann stoppte uns allerdings ein Krebs und wir wurden Zweite, was für mich schlussendlich aber keine Auswirkungen auf die Nominierung hatte.“

Anton Schulz hat die WM hingegen verpasst. „Es war im Vierer ein tolles, dichtes und megaspannendes Rennen mit einem knappem Ausgang und dem Gewinn der Silbermedaille. Sehr schade, dass Anton die WM-Nominierung nicht geschafft hat“, sagte Kathrin Schmack. Lara Richter freute sich derweil über Bronze im Leichtgewichts-Doppelvierer. Im Einer verpasste sie das A-Finale, setzte sich im B-Finale aber mit dem Sieg durch.

Bei U 19-Ruderin Maja Gunz hatte sich der Erfolg bereits vor Wochen abgezeichnet. Dass am Ende zwei Goldmedaillen herauskamen, freute Sportlerin, Trainer und Verein gleichermaßen. Im Einer-Vorlauf fuhr Gunz bereits die mit Abstand schnellste Zeit der 23 Starterinnen, im Halbfinale ebenso. Und obwohl im Finale die Silber- und die Bronzemedaille von drei Ruderinnen hart umkämpft waren, lag sie im Ziel mit gut vier Sekunden Vorsprung auf dem Goldrang. Auch im U19-Leichtgewichtsdoppelvierer ruderte sie zu Gold. Gegen die Renngemeinschaft mit Neuss/Krefeld/Köln hatte die Konkurrenz keine Chance.

Auch bei Katharina Hallay (Renngemeinschaft mit Neuss/Duisburg) ging es nach den bisherigen Saisonergebnissen im U 17-Vierer (zehn Boote) in Richtung Medaille. Und die holte sie dann auch — zur Freude von Kathrin Schmack: „Auch Katharina hat Klasse, Kampfgeist und Können bewiesen.“

Mit den restlichen Teilnehmern war die Leistungssportvorsitzende der Germania ebenfalls zufrieden: „Unsere weiteren U17- und U19-Junioren haben sich durchweg gut präsentiert, aber noch ohne Medaillenchancen. Ich freue mich schon auf die nächste Saison. Denn die hier gezeigten Leistungen lassen nächstes Jahr den einen oder anderen Podestplatz erhoffen.“ Zudem dankt sie dem Trainerteam für die Arbeit. „Sehr gut hat mir gefallen, wie unser Trainerteam um Cheftrainer Marc Stallberg aus unseren jungen Nachwuchsathleten im Lauf der Saison eine tolle und schlagkräftige Mannschaft formiert hat. 16 Nachwuchsathleten haben sich zum Saisonhöhepunkt hervorragend präsentiert. Für die meisten war es die erste Meisterschaft.“