Jüdisches Leben in Düsseldorf Paul-Spiegel-Platz bekommt hebräisches Straßenschild
Düsseldorf · Am Paul-Spiegel-Platz in Golzheim wird in Kürze ein ergänzendes Straßenschild mit hebräischer Schrift angebracht. Der Stadtrat beschloss das am Donnerstagabend einstimmig.
Ausgegangen war die Initiative von der SPD, letztlich verständigten sich zudem auch CDU, Grüne, Linke und Partei-Klimafraktion auf einen gemeinsamen Antrag. Demnach ist das Schild ein „deutliches Zeichen, dass jüdisches Leben zu Düsseldorf gehört und auf diese Weise sichtbar gemacht wird.“ Die Wahl des Standortes am Paul-Spiegel-Platz unterstreiche die Bedeutung der Synagoge für das Leben der jüdischen Gemeinde.
Im Rat führte der Co-Vorsitzende der SPD-Fraktion Markus Raub die Gründe für den Antrag aus. Er verwies auch darauf, dass es das Vorhaben bereits vor dem 7. Oktober, dem Tag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel, gegeben habe. Es geht also um Grundsätzliches: „Es ist für uns der Wunsch und das Zeichen, das jüdisches Leben in dieser Stadt präsent zu sein hat.“
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Zanda Martens hatte sich zuerst öffentlich für die Idee eingesetzt. Jetzt sagt sie: „Unsere Stadtgesellschaft kümmert sich nicht nur um ihre historische Verantwortung, sondern auch um das blühende jüdische Leben im Jetzt. Es soll sichtbar und geschützt sein. Dafür ist das geplante Schild am Paul-Spiegel-Platz ein klares Bekenntnis.“
Der 1937 geborene Paul Spiegel hatte die Shoah überlebte und war seit 1958 Düsseldorfer Bürger. Im Jahr 2000 wurde der Journalist und Unternehmer zum Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland gewählt. Der Synagogen-Vorplatz ist seit 2007 (ein Jahr nach seinem Tod) nach ihm benannt.
Ergänzende Straßenschilder mit einer Aufschrift in anderer Sprache als Deutsch gibt es bereits an drei Standorten in Düsseldorf: So wird die Ellerstraße auch arabisch geschrieben, die Immermannstraße japanisch und in Gerresheim wird die Glashüttenstraße auf Italienisch übersetzt.