Umbenennung in Düsseldorf Jürgensplatz soll künftig „Platz der Polizei“ heißen

Unterbilk · Der Name des umstrittenen Franz Jürgens wird aus dem Stadtbild verschwinden. Für den Platz in Unterbilk gibt es im Rathaus nun einen Namensfavoriten.

Der Jürgensplatz soll einen neuen Namen bekommen.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen

Es wird konkret bei der Umbenennung des Jürgensplatzes in Unterbilk. Die Stadtverwaltung will in der Bezirksvertretung erstmals über den Namen „Platz der Polizei“ diskutieren. Wenn der Vorschlag in den politischen Gremien Zustimmung findet, könnte der neue Name im November beschlossen werden.

Polizeipräsidentin Miriam Brauns hatte den Vorschlag „Platz der Polizei“ bei einer Diskussionsveranstaltung vor einem Monat ins Spiel gebracht. Weil der Name einfach sei, weil es ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung wäre, weil es so etwas nicht einmal in Berlin oder München gebe, „weil dieser Name für sich spricht“, so ihre Begründung. Die Idee fand großen Anklang. 41 Teilnehmer stimmten für den „Platz der Polizei“. 19 Stimmen gingen an den „Kavallerieplatz“, ein Vorschlag der Bilker Heimatfreunde. Lediglich zwei Personen stimmten für den ursprünglichen Vorschlag: „Edith-Fürst-Platz“.

Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf (Grüne) hält den Vorschlag für eine „pragmatische Lösung“, wie er sagt. „Ich gehe davon aus, dass sich das auch im Rat durchsetzen wird“, so Wolf. Dabei hatte man sich zuvor in der Politik eher einen weiblichen Namen gewünscht, denn die Frauen sind bei der Vergabe von Straßennamen weit in der Unterzahl. Doch der Name der Edith Fürst, die unter der Verfolgung der Nationalsozialisten gelitten hat und 1942 in einem KZ ermordet wurde, spielte kaum noch eine Rolle.

Der Namensgeber des Jürgensplatzes, Franz Jürgens, war Oberstleutnant der Schutzpolizei Düsseldorf und Unterstützer der „Aktion Rheinland“. Der Jürgensplatz wurde 1949 nach ihm benannt. Bei einer tiefgreifenden Aufarbeitung der „Aktion Rheinland“ durch die Mahn- und Gedenkstätte wurde jedoch festgestellt, dass Franz Jürgens der nationalsozialistischen Ideologie nahestand und sich erst in den letzten Wochen des Krieges gegen das nationalsozialistische Regime stellte. Aufgrund der neuen Erkenntnisse hatte der Stadtrat die Umbenennung Platzes beschlossen.

Die Bezirksvertretung 3 wird in ihrer Sitzung am Dienstag, 1. Oktober, erstmals über den Vorschlag diskutieren. Es folgen Beratungen in drei Ausschüssen. Die Entscheidung könnte dann in der Ratssitzung am 21. November fallen.