Neues aus der Bezirksvertretung 3 Übergangslösung für die Situation rund um die Bilker Kirche scheint gefunden

Düsseldorf · Seit Jahren soll die Aufenthaltsqualität in dem Unterbilker Viertel erhöht werden, jetzt scheint eine Übergangslösung gefunden. Geplant ist, dass fünf Parkplätze wegfallen. So soll mehr Platz für gastronomische Angebote entstehen.

Marleen Twelsiek von der Connected Mobility Düsseldorf (CMD) stellt der BV 3 und Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf (2.v.r.) vor, was das Stadtrad-Konzept für den Bezirk 3 bedeutet.

Foto: Philip Zeitner

Rund zwei Monate war auch die Bezirksvertretung 3 (BV3) in der Sommerpause. Die BV3 ist zuständig für die Stadtteile Unterbilk, Oberbilk, Bilk, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Flehe und Volmerswerth. In der ersten Sitzung danach waren die Bezirksvertreter wieder in Diskussions-, Anmerkungs- und auch Fragelaune.

Zunächst stand einmal mehr das Gebiet um die Bilker Kirche in Unterbilk auf der Tagesordnung. Die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und eine Neuaufteilung des Straßenraums sind seit Jahren Thema bei Politikern, Anwohnern und Gewerbetreibenden. Eine „große“ und finale Lösung ist weiterhin nicht absehbar, doch die Stadtverwaltung stellte eine Übergangslösung mündlich vor, die in der nächsten BV-Sitzung im Oktober zum Beschluss vorgelegt werden soll. Vorgesehen ist eine teilweise Verkehrsberuhigung im östlichen Teil der Bilker Kirche auf der Bilker Allee in Richtung Lorettostraße. Mit der Verkehrsberuhigung sollen fünf Autoparkplätze wegfallen, für die viel Platz für beispielsweise ein gastronomisches Angebot entstehe, so hieß es von der Stadt. Ausreichend Platz für die Anlieferung für die anliegenden Gewerbe soll bestehen bleiben.

Im Rahmen einer Informationsveranstaltungen für die Gewerbetreibenden sei der Plan positiv aufgenommen und dann vorgeschlagen worden, die entsprechende Straße komplett vom Autoverkehr zu befreien. Dieser Vorschlag werde in die Planung einbezogen, hieß es dazu von der Stadtverwaltung. CDU-Bezirksvertreter Wolfgang Müller zweifelte bei dem vorliegenden Schaubild an, dass es tatsächlich bei den fünf wegfallenden Parkplätzen bleiben wird. Der Vertreter der Stadtverwaltung beruhigte aber: „Wir haben das nachgezählt. Wenn wir sagen, da fallen fünf Parkplätze weg, dann fallen da auch fünf Parkplätze weg.“ Besonders die SPD-Fraktion forderte außerdem eine Beteiligung der Anwohner ein, zusätzlich zu den Gewerbetreibenden. Thomas Graeßner von den Grünen zeigte sich zufrieden mit den Plan der Stadtverwaltung: „Ich bin froh, dass wir da eine richtige Aufenthaltsqualität kriegen.“

Die „große“ Lösung für die Bilker Kirche wird aber weiterhin auf sich warten lassen. „Vor 2026 werden die Planungen sicherlich nicht aufgenommen“, sagte der Vertreter der Stadtverwaltung. Die Maßnahmen erforderten Voruntersuchungen in größerem Umfang.

Ein weiteres Thema, bei dem die Bezirksvertreter Redebedarf hatten, war die Vorstellung des Stadtrad-Konzepts durch die Stadttochter Connected Mobility Düsseldorf (CMD). Dieses sieht vor, dass über das gesamte Stadtgebiet verteilt sogenannte Stadtradplätze entstehen, auf denen Düsseldorfer und beispielsweise Pendler sich ein Fahrrad leihen können. Das Konzept wurde vom Rat der Stadt schon beschlossen, doch das weitere Vorgehen, besonders bezüglich der Stellflächen, die im Bezirk angedacht sind, mussten die Bezirksvertreter noch durchwinken.

Das taten sie sie bei einer Enthaltung schließlich auch nahezu einstimmig. Die CDU lobte den CMD-Plan: „Das wird ein großer Mehrwert für die Stadt sein und die Mobilität voranbringen.“ Außerdem positiv bewertet wurde die Standortauswahl der Stellplätze, die „sehr schonend“ gewählt worden seien. Für die Fahrradstationen sollen nämlich nur wenige Parkplätze wegfallen. Grünen-Vertreter Graeßner war gar noch ein wenig euphorischer: „Ich bin immer ein großer Fan von ihnen“, sagte er in Richtung CMD-Projektmanagerin Marleen Twelsiek, die das Konzept vorstellte. „Die CMD ändert die Mobilität hier in Düsseldorf ratzfatz“, so Graeßner.

CMD und Bezirksvertretung haben sich außerdem auf ein weiteres Treffen im kleineren Kreis verständigt, um die genauen Standorte, an denen die Stadträder künftig gemietet und wieder abgegeben werden können, zu diskutieren. Die Bezirksvertreter wollen ihre Expertise und Kenntnisse der jeweiligen Gegend weiter einbringen.