Fall in Düsseldorf-Vennhausen Junge zu Bushaltestelle gelockt und ausgeraubt
Düsseldorf · Die Polizei durchsuchte im Anschluss vier Wohnungen.
Vier Minderjährige aus Düsseldorf sollen Anfang dieses Jahres einen gleichaltrigen Jungen zu einer Bushaltestelle in Vennhausen gelockt und ihn dort beraubt haben. Am vergangenen Freitagmorgen durchsuchten Beamte des Jugendkommissariats (KK 36) vier Wohnungen in Düsseldorf. Im Fokus der Ermittler standen ein 14 Jahre altes Mädchen, ein 14 Jahre alter Junge und zwei strafunmündige 13-jährige Jungen.
Nach Stand der bisherigen Ermittlungen wurde der Junge unter einem Vorwand von dem Mädchen zu der Bushaltestelle gelockt. Alle bisherigen Ermittlungsergebnisse deuten darauf hin, dass dort die drei Jungen hinzukamen und gemeinsam ihr Opfer unvermittelt mit Schlägen und Tritten attackierten. Sie raubten dem verletzten Jungen unter anderem eine Umhängetasche. Laut Zeugenaussagen filmten die Vier dabei ihr Opfer. Um die Straftat weiter aufzuklären, konnten die Beamten der Polizei und der Staatsanwaltschaft Düsseldorf Durchsuchungsbeschlüsse für die elterlichen Wohnanschriften erwirken. Die Polizisten stellten dort Mobiltelefone als Beweismittel sicher und konnten auch einen Teil der Beute beschlagnahmen. Das 14-jährige Mädchen ist bereits mehrfach wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten in Erscheinung getreten. Auch einer der 13-Jährigen ist der Polizei bereits bekannt. Die Ermittlungen dauern an.
Kinder und Jugendliche begehen in der Regel keine Straftaten
Dass Kinder und Jugendliche Straftaten begehen, ist nicht die Regel. Im vergangenen Jahr hat die Düsseldorfer Polizei rund 26 700 Tatverdächtige erfasst – davon waren 676 Kinder (2,5 Prozent), etwas mehr als 2000 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren (7,8 Prozent) und etwa 2200 Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren (8,4 Prozent). Nicht einmal jeder fünfte Tatverdächtige in der Landeshauptstadt ist also jünger als 21, der Großteil ist erwachsen.
Doch insbesondere Kinder unter 14 Jahren fallen immer häufiger durch Straftaten auf: Die Zahl lag 2020 noch bei 550 Verdächtigen, im vergangenen Jahr waren es fast 130 mehr. Besonders häufig kommen bei Kindern Diebstähle (264 Verdächtige), Rohheitsdelikte wie Raub und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (179) und Körperverletzungen (142) vor.