Partizipation in Düsseldorf Kinder sorgen sich um Sauberkeit in Oberbilk
Düsseldorf · Die vierte Kinderkonferenz zum Thema Nachhaltigkeit in der Jugendkirche stieß auf großes Interesse. Viele der Kinderwünsche konnten in der Vergangenheit bereits umgesetzt werden.
(tino) Am Ende der Kinderkonferenz zum Thema Nachhaltigkeit wurde von den Teilnehmenden Kritik geübt: Dass alles viel zu kurz gewesen sei etwa. „Das zeigt doch, wie begeistert die Kinder von der Kinderkonferenz gewesen sind“, sagt Ronja Munko vom Jugendring Düsseldorf.
Zum vierten Mal hatte die Servicestelle Partizipation, eine Kooperation von Jugendamt und Jugendring, zur Kinderkonferenz Oberbilk eingeladen. „Das Thema Nachhaltigkeit haben sich die Kinder selbst ausgesucht“, berichtet Jugendamtsmitarbeiterin Gesa Schlösser. „Wir nehmen die Ideen der Kinder auf, bündeln sie, tragen sie in die Politik und versuchen, möglichst viel umzusetzen.“ So soll den Kindern eine Stimme gegeben werden, die auch gehört wird. Das funktioniert, wie die beiden Spieleboxen – eine im Sonnenpark, die andere im WGZ-Park – beweisen. Diese waren nämlich eine der Forderungen der zweiten Kinderkonferenz. Mit finanzieller Unterstützung der Bezirksvertretung 3 konnte der Wunsch der Sechs- bis Zwölfjährigen umgesetzt werden.
Die Projektleiterinnen Schlösser und Nora Hippchen (Jugendring) hatten jetzt zum Thema Nachhaltigkeit in der evangelischen Jugendkirche an der Kruppstraße sieben Stationen aufgebaut. An einer wurde gefragt: Wie nachhaltig ist Oberbilk? Es gab einen Recycling/Upcycling-Tisch, bei dem aus Abfall Kunst wurde. Am nächsten Info-Punkt musste Müll getrennt werden. „Ich war schon bei zwei Stationen“, erklärt Mila, „ich will aber alle besuchen, weil es so viel Spaß macht.“ Sie war zum ersten Mal bei einer Kinderkonferenz dabei, ihre Klassenkameradin Khadija zum zweiten Mal. „Wir schauen auch zu Hause darauf, dass wir den Müll trennen“, erläutert die Grundschülerin. „Und nur, weil etwas ein bisschen alt ist, heißt es nicht, dass es in den Müll muss.“ Die beiden waren auch bei der Kinderkonferenz, weil sie etwas über Nachhaltigkeit lernen wollten, obwohl sie schon einiges darüber wussten. „Meine Mama sagt, dass wir nicht so viele Produkte kaufen sollen, die aus Plastik sind“, sagt Mila.
Was den Kindern in Oberbilk unangenehm aufstößt, ist die mangelnde Sauberkeit im öffentlichen Raum. Zu viel Unrat liege auf Straßen, Wegen, Plätzen herum. Darum ist eine der Forderungen an die Politik, mehr Mülleimer aufzustellen. Dabei gehen die Kinder mit gutem Beispiel voran. Die Awista hatte sieben Mülleimer zur Verfügung gestellt, deren Außenfläche die Teilnehmenden der Kinderkonferenz kreativ gestalten konnten. Demnächst wird es einen Oberbilk-Rundgang geben, in dem festgelegt wird, wo genau die „Müll verschlingenden“ Kinder-Kunstwerke aufgestellt werden.