Krankenhausreform in Düsseldorf Sana-Regionalgeschäftsführer fordert Umdenken bei Kliniken
Düsseldorf · NRW will die Kliniken umstrukturieren. Ein Umdenken sei überfällig, so der Sana-Regionalgeschäftsführer.
Die Kliniken in Düsseldorf stehen wie die im ganzen Land vor einem gravierenden Umbruch. Mit dem Krankenhausplan NRW will die Landesregierung die Kliniklandschaft umstrukturieren, weg von der Bettenzahl als einziger Planungsgröße und hin zu mehr Qualität, zu mehr Kooperation unter Kliniken und zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten und zu mehr Zentralisierung und Spezialisierung.
Und eine Veränderung der Krankenhauslandschaft sei auch zwingend erforderlich, sagt Christian Engler, der als Regionalgeschäftsführer der Sana-Kliniken NRW strategisch auch für die beiden Düsseldorfer Häuser verantwortlich ist. Er macht mehrere Probleme fest: „Zu viele kleine Einheiten, zu hohe Krankenhausdichte, zu wenig Spezialisierungen, zu geringe medizinisch-technische Qualitätsorientierung und zu wenig Berücksichtigung auf die Versorgung einer Gesellschaft im demographischen Wandel.“
Alle Kliniken müssten neue Wege einschlagen, um sich aus dieser Situation zu befreien, Arbeitsplätze zu sichern und die Versorgung der Patienten zu sichern, meint Christian Engler. Krankenhäuser müssten neu gedacht werden. „Das Konzept, Gesundheit durch flächendeckende Früherkennung zu erhalten, statt hauptsächlich auf Krankheiten zu reagieren, wird innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahren Alltag“, ist er sicher. Die Schwierigkeit liege heute darin, das Denken, dass man eine Gesundheitsversorgung brauche, zu reformieren, meint Engler, der für acht Sana Kliniken in NRW verantwortlich und zugleich Vorstandsvorsitzender des Verbands der Privatkliniken NRW e.V. ist. Wer in Zukunft eine gute Gesundheitsversorgung anbieten möchte, der müsse aber schon heute in Kooperationen, Vernetzungen und Digitalisierungen investieren. Das wird auch innerhalb der Sana-Häuser immer verstärkter umgesetzt.
Die Schritte für die Umsetzung des Krankenhausplans werden immer konkreter. So sollen die einzelnen Häuser im September umfangreiche Informationen und Unterlagen für das Verfahren bekommen, um sich sorgfältig vorzubereiten. Ab Mitte Oktober sollen dann die Bezirksregierungen die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen (insgesamt sind es 377) zu Verhandlungen mit den Krankenkassen über regionale Planungskonzepte auffordern.