Stadtsauberkeit 142 000 Mal „Konfetti des Ekels“ aufgesammelt
Düsseldorf · Die Organisation hat eine Woche lang zum Sammeln von Zigarettenstummeln aufgerufen.
Am Freitagmittag hat am Schadowplatz der Höhepunkt der Kippen-Woche stattgefunden. Die Umweltorganisation RhineCleanUp rief dazu auf, Zigarettenstummel vom 5. bis zum 12. August von den Düsseldorfer Straßen aufzuheben. Die Kippen wurden dann am Freitag zentral in einer anderthalb Meter hohen Kippensäule gesammelt. Schon am Mittag wurde die angestrebte 100.000-Marke erreicht.
Die Aktion wurde unterstützt durch das Umweltamt Düsseldorf und den Dienstleister Awista sowie durch das Logistik Unternehmen Contargo. Helfer der Deutschen Postcode Lotterie sammelten auf dem Schadowplatz tatkräftig die Zigarettenüberbleibsel mit Greifzangen und Müllbeuteln.
Zigarettenstummel sind laut der WHO das häufigste Abfallprodukt in der Natur und in den Städten. Eine Kippe kann bis zu 40 Litern Grundwasser verseuchen. Die Umweltorganisation RhineCleanUp möchte gegen die durch Zigarettenstummel verursachte Umweltverschmutzung vorgehen und appelliert an Raucher. „Wir möchten ein Bewusstsein für Umwelt, Rhein und Umgebung erzeugen“, sagte Joachim Umbach, Initiator und Organisator von RhineCleanUp. Das „Konfetti des Ekels“ sei in der gesamten Stadt zu finden und präge deutlich das Stadtbild. „Die Verschmutzung mit Kippen ist ein Skandal. Die Unachtsamkeit und Verantwortungslosigkeit von offensichtlich vielen Mitbürgern ist kaum zu ertragen“, so Umbach. Die Kippen-Sammel-Aktion von RhineCleanUp sei keine nachhaltige Lösung, da rund 1,5 Millionen Zigarettenstummel täglich auf Düsseldorfs Straßen landen und nicht alle aufgesammelt werden können.
Es gäbe schon einige Ideen, wie man weiterhin Aufmerksamkeit für das ordnungsgemäße Entsorgen der Zigarettenreste bewirken könne: Pfand auf jeden Stummel oder Entsorgungs-Etiketten wie auf Lebensmittel. Zudem sollen Raucher wissen, dass das nicht ordnungsgemäße Wegwerfen von Zigaretten eine Ordnungswidrigkeit bildet. Der neue Bußgeldkatalog Umwelt in NRW empfiehlt für solche Fälle sogar ein Bußgeld von 100 Euro. Umbach hält die Verfolgung dieser Ordnungswidrigkeiten allerdings für unrealistisch. „Bei Falschparkern kann man das Knöllchen und den Scheibenwischer klemmen. Bei Kippen wird das deutlich schwerer“, sagte Umbach.
Er hoffe aber, dass die Aktion von RhineCleanUp ein Signal an die Verursacher der Verschmutzung setzen konnte und sich vielleicht auch einige Raucher einen der kostenlosen Taschenaschenbecher mitgenommen haben, um in Zukunft nicht mehr zu dem Problem beizutragen.