Deckenschäden in vielen Klassenräumen Muss das Berufskolleg in Düsseldorf-Bilk abgerissen werden?
Düsseldorf · Vor zehn Monaten wurden die Schäden entdeckt. Jetzt steht fest: Spätestens Anfang 2025 müssen sämtliche Schüler auf andere Standorte ausweichen. Warum das so ist.
Das historische Hauptgebäude des Berufskollegs an der Bachstraße muss aufgrund von Deckenschäden komplett leer gezogen werden. „Die Schüler werden neben dem bereits genutzten früheren Förderschulgebäude an der Franklinstraße dann auch in der Modulanlage, in der bislang das Wim-Wenders-Gymnasium untergebracht war, unterrichtet“, sagt Schulleiterin Beatrix Heithorst.
Aktuell läuft eine Machbarkeitsstudie zur Frage, ob der Altbau aus der späten Kaiserzeit saniert werden kann oder ob er am Ende doch neu gebaut werden muss. „Wir müssen das Ergebnis abwarten, aber die Experten halten es offenbar für denkbar, dass eine Instandsetzung des historischen Gebäudes am Ende wirtschaftlich nicht darstellbar sein wird“, sagt Stefan Wiedon. Der Vorsitzende des Schulausschusses, der selbst an der Bachstraße zur Schule gegangen ist, würde einen solchen Abriss bedauern. „Die Bachstraße gehört zu den wenigen Düsseldorfer Schulgebäuden, die eine lange Geschichte hinter sich haben und gerade deshalb über eine besondere Ausstrahlung verfügen“, sagt der Ratsherr. Allerdings sei klar, dass man keine vermeidbaren Risiken eingehen werde. „Sollten die Experten zum Ergebnis kommen, dass wir neu bauen müssen, dann ist das so.“
An den abgehängten Unterdecken hatten Fachleute in den Herbstferien 2023 entdeckt, das sich Platten verschoben hatten, auch Wölbungen waren zu sehen. Die Dependancen der Schule an Suitbertus- und Martinstraße waren nicht betroffen. Ein Teil der rund 2600 Schüler war vorübergehend in Distanz unterrichtet worden. Als Ausweichquartier wurde dann die Immobilie an der Franklinstraße hergerichtet.
Voraussichtlich bis Jahresende wird in der Bachstraße weiter unterrichtet. „Sicherheitsbedenken gibt es diesbezüglich keine“, sagt Heithorst. Nach dem Jahreswechsel sollen dann verschiedene Bildungsgänge, darunter die Fachschule, die Einzel- und Buchhändler sowie die Automobilkaufleute, an die Schmiedestraße ziehen. „Beide Interimsstandorte sind sehr gut ausgestattet und stehen auch im digitalen Bereich dem bisherigen Standort in nichts nach“, sagt sie.