Bis zu 38 Einsätze pro Abend Batterien geben im Düsseldorfer Autokino reihenweise den Geist auf

Düsseldorf · Nach dem Film beginnt im Düsseldorfer Autokino das Batteriensterben. Dann schlägt die große Stunde von Christian Kreisel, Servicetechniker vom Volkswagen-Zentrum Düsseldorf.

Christian Kreisel gibt dem Auto von Jennifer Schnarkowisch Starthilfe.

Foto: Andreas Krüger

Wenn im Autokino die Lichter angehen und die Leinwand nach unten gefahren wird, dann verlassen alle Autos den Parkplatz an der Messe und es geht ab nach Hause. Alle Autos? Nein. Bei weitem nicht alle. Denn für einige Fahrer kommt jetzt das böse Erwachen wenn sie ihr Auto starten wollen. Denn das dauernde Hupen, die Lichthupe sowie das laute Radiohören haben vielen Autobatterien den Todesstoß versetzt, sie geben nur noch ein klägliches Rasseln von sich.

Dann schlägt die große Stunde von Christian Kreisel, Servicetechniker vom Volkswagen-Zentrum Düsseldorf. Jeden Abend stehen ein oder zwei Teams parat, wenn das große Batteriensterben beginnt. „Der Rekord liegt bei 38 Starthilfen bei einem Konzert. Nur ganz selten müssen wir gar nicht eingreifen“, sagt er mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht.

Beim Auftritt von Markus Krebs am Montag etwa muss Kreisel sogar schon während der Vorstellung helfen. Mit trauriger Miene kommt Jennifer Schnarkowisch zum Service-Mobil: „Wir haben überhaupt keinen Strom mehr, sogar das Radio ist ausgegangen. Ich bin Lehrerin und arbeite schon seit Wochen im Homeoffice. Daher bin ich schon lange nicht mehr mit dem Auto gefahren.“ Kreisel holt eine riesige Batterie aus dem Kofferraum und folgt der 44-Jährigen zu ihrem Auto.   Nur wenige Sekunden später läuft das Auto wieder. „Wenn die Fahrer wissen, wo die Batterie ist, dann geht es schnell. Aber das wissen längst nicht alle. E-Autos kann man gar nicht überbrücken, die muss man zur nächsten Ladesäule schleppen.“

An diesem Montag muss Kreisel nur noch einmal helfen. Diesmal war es ein Vater mit Sohn.  Etwas zögerlich fragt er, ob Kreisel auch bei Fremdmarken Starthilfe hilft. „Natürlich“, antwortet er. Und der Service ist sogar für alle Autofahrer kostenlos.