Düsseldorf: Neuer Markt in Garath
Im Nord-Osten an der Neustrelitzer Straße gibt es jetzt mittwochs Fisch, Fleisch sowie Obst und Gemüse.
Düsseldorf. „Das ist gut, dass es wieder einen Markt gibt — wollen wir mal hoffen, dass er auch bleibt.“ Solche Sätze hören die Händler, die am Mittwochvormittag an der Neustrelitzer Straße in Garath stehen, immer wieder. Einkaufen in Garath ist so eine Sache, auf dem Platz im Nord-Osten stehen auf unbestimmte Zeit mehrere Läden leer, vor rund einem Jahr hat auch noch der Gemüse- und Obsthändler dichtgemacht. Mit einem neuen Wochenmarkt soll sich das Angebot an Lebensmitteln für die Anwohner verbessern.
Start ist zunächst mit drei Ständen: mit einem Obst- und Gemüseverkäufer, mit einem Metzger und einem Fischverkäufer — dieselben, die am Donnerstag bereits im Süd-Westen an der Ricarda-Huch-Straße stehen. Mehr Angebot gibt es Dienstag und Freitag beim Hauptmarkt in Garath Ost. Vertreter des Stadtteils bemühen sich seit Jahren um Händler, die Läden übernehmen können — oder eben in Form von Märkten die Garather vor Ort versorgen.
Abwartend hoffnungsvoll äußern sich Kunden, Händler und Politiker zum neuen Markt im Nord-Osten. Es bleibt ein Versuch, ob der Standort angenommen wird. Viele kamen, um zu beobachten, wie das Angebot am ersten Tag angenommen wird. „Der Bedarf wäre schon da. Es gibt viele ältere Menschen in den Wohnanlagen rundherum“, sagt Hans-Jochem Witzke vom Mieterverein. Auch Bezirksbürgermeister Uwe Sievers erhält regelmäßig Anfragen nach mehr Einkaufsmöglichkeiten. Ob nun aber auch ausreichend Kunden kommen, damit es sich für die Händler dauerhaft rechnet, muss sich zeigen.
Trude Schmitz hofft darauf. Sie wohnt direkt ums Eck, freut sich über kurze Wege. Mit ihrem Scooter oder Rollator fährt sie nicht so gerne weit, schon gar nicht zu den Discountern. Bislang hat sie auf einem anderen Markt eingekauft. Für sie geht es nicht ohne: „Gerade bei Obst und Gemüse ist mir frische Ware wichtig“, sagt sie.
Uwe und Petra Terhorst, Hausmeister in der benachbarten Schule, freuen sich darüber, dass sie sich jetzt mal schnell zwischendrin einen Imbiss holen können. Sie decken sich mit Obst ein — und wollen Werbung machen, damit auch der ein oder andere Lehrer mal vorbeischaut.
Die Händler hoffen, dass sie auf diese Weise neue Kunden gewinnen. Denn nur so lohnt sich der weitere Standort. „In der Ricarda-Huch-Straße läuft es gut. Hier bin ich gespannt, es ist ein Sprung ins Ungewisse“, sagt Gemüsehändlerin Karin Van der Varst. „Wir brauchen Geduld, der neue Markt muss sich erstmal herumsprechen.“
Schon jetzt ist allerdings klar, was noch fehlt: ein Bäcker, eventuell auch noch ein Käsestand, und zwar für beide Standorte. Händler und Politiker bemühen sich darum. Die Anwohner würden sich freuen. „Ich bin schon froh über einen guten Metzger — es schmeckt ganz anders als aus dem Supermarkt“, sagt Claudia Heckmann-Zajak. „Aber hoffentlich kommen noch mehr Stände. Hier am Platz gibt es ja sonst nicht mehr viel.“