Vorgängerin verließ zum 31. Oktober das MVZ an den Benrather Sana-Kliniken Sana-Klinik in Benrath hat endlich einen neuen Onkologen gefunden

Düsseldorf · Tobias Kretschmar übernimmt im neuen Jahr die seit November vakante Stelle als leitender Arzt des Medizinischen Versorgungszentrums Onkologie am Benrather Krankenhaus. Der 55-Jährige ist überzeugter Onkologe.

Der 55-jährige Onkologe Tobias Kretschmar (Mitte) und sein Team, dem er ab 1. Januar vorsteht. Matthias Ferber (r.) ist bei Sana als Geschäftsführer zuständig für die Medizinischen Versorgungszentren.

Der 55-jährige Onkologe Tobias Kretschmar (Mitte) und sein Team, dem er ab 1. Januar vorsteht. Matthias Ferber (r.) ist bei Sana als Geschäftsführer zuständig für die Medizinischen Versorgungszentren.

Foto: Andrea Röhrig

Eine Krebsdiagnose zieht jedem Menschen erst einmal den Boden unter den Füßen weg. Um so wichtiger ist die schnelle und kompetente Betreuung durch den Onkologen oder die Onkologin. Erkrankter und Arzt sind bei dieser Schrecken verbreitenden Krankheit oft über viele Jahre verbunden.

Umso härter traf es viele Krebspatienten aus dem Düsseldorfer Süden, dass Ende Oktober die leitende Ärztin das Medizinische Versorgungszentrum Onkologie (MVZ) an den Sana-Kliniken in Benrath nach 33 Jahren verließ. Weil sich so schnell kein Nachfolger oder keine Nachfolgerin finden ließ – auch bei Medizinern gibt es den Fachkräftemangel –, wurden die Betroffenen über Alternativen informiert: an den Sana-Kliniken in Gerresheim oder, wenn man Glück hat, bei einem niedergelassenen Onkologen. 

Doch mit dem 55-jährigen Tobias Kretschmar hat das Gesundheitsunternehmen nun einen Nachfolger gefunden, der am 1. Januar seinen Dienst als leitender Arzt aufnehmen wird. Das bedeutet auch, dass ab sofort am MVZ in Benrath wieder wie bei einem niedergelassenen Onkologen Termine vereinbart werden können. Matthias Ferber, Geschäftsführer aller in NRW angesiedelten MVZ bei Sana, kündigte an, dass in den kommenden Tagen auch die eingegangenen Rückrufwünsche erfüllt würden.

Kretschmar ist Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. Geboren wurde er in Hamburg, seinen Lebensmittelpunkt hat er seit mehr als 20 Jahren im Rheinland. Seine Verwurzelung im Großraum Düsseldorf sei ein Punkt gewesen, der für Kretschmars Anwerbung in Benrath sprach. „Wir sind an einer langfristigen Lösung interessiert“, sagte Ferber. Angesichts Kretschmars Alter werden es aber nicht so viele Dienstjahre wie bei seiner Vorgängerin. Dafür hat er aber einen Vertrag über 40 Arbeitsstunden im MVZ, zehn mehr als seine Vorgängerin, zusätzlich zu einer Teilzeitanstellung im Benrather Krankenhaus.

Der 55-Jährige hat in Berlin Medizin studiert und zuletzt als Oberarzt der Onkologie am Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss gearbeitet. Davor war er in der Hämatologie der Unikliniken Düsseldorf tätig und hat die Abteilung Onkologie mit angeschlossener onkologischer Tagesklinik am Rheinland-Klinikum in Dormagen geleitet.

Mit dem Wechsel an die Spitze des MVZ habe er sich einen Traum erfüllt, erzählt der Mediziner: „Das ist der beste Job, den man als Onkologe finden kann.“ Da man sich im Rheinland unter Onkologen kennt, bekam er Kenntnis von der Vakanz in Düsseldorf. Nach mehreren Gesprächen zwischen Ferber und Kretschmar waren sich beide Seiten sicher, dass es passt.

Die Arbeitsbeschreibung des Jobs, der eine „enge Verzahnung“ des eigenen Zuständigkeitsbereiches und eine Andockung an die Kliniken im interdisziplinär arbeitenden Haus bietet, habe es ihm angetan. Sein Team und er betreuen die Patienten von der Krebsdiagnose bis – im schlimmsten Fall – zum Tod. Die Onkologie, sagt Kretschmar, sei deswegen eine ganz besondere Fachrichtung: „Es ist aus meiner Sicht besonders schön, Onkologe zu sein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass in der Medizin in diesem Bereich in den vergangenen Jahren so viele Fortschritte gemacht und auch neue Therapien entwickelt wurden.“ Es gebe heute viel mehr Langzeitüberlebende als vor Jahren. Wichtig sei dafür auch eine individuelle Begleitung. Und ein ganzheitlicher Ansatz. So haben Studien belegt, dass gesunde Ernährung und sportliche Bewegung bei einer Chemotherapie Beschwerden lindern können.