Stadtteilzentrum „Das Rund“ soll ein Treffpunkt für alle Grafenberger werden

Grafenberg. Neues Stadtteilzentrum soll Vereinen und Bürgern Engagement im Viertel erleichtern.Die ersten 24 Monate stellt die Stadt das Zentrum kostenlos zur Verfügung.

Bei der Einweihung „Das Rund“ an der Grafenberger Allee. Im Vordergrund spielt die Band „Blech x 5“ auf.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Der 60-jährige Konrad Hinze lebt nun seit vier Jahren in Grafenberg. Wirklich als Teil der Gemeinschaft fühlt er sich dabei nicht. „Es gibt zwar viele Veranstaltungen, aber die bekommt man kaum mit, wenn man nicht in einem Verein ist“, erzählt er mit seinem hörbar norddeutschen Einschlag. Zugezogene müssen viel Eigeninitiative zeigen, um sich zu erkundigen, wie sie sich im Viertel engagieren können, da es keine zentrale Anlaufstelle gibt. Um so eine Integration zu erleichtern, aber auch um eingesessene Grafenberger zu mehr Engagement zu motivieren, bemühten sich die Grafenberger Vereine lange um ein gemeinsames, möglichst zentral gelegenes, Stadtteilzentrum. Diese Bemühungen mündeten jetzt in die Eröffnung des Zentrums „Das Rund“.

Auf der Rückseite einer Imbissbude auf einer Verkehrsinsel zwischen Grafenberger Allee, Burgmüllerstraße und Vautierstraße soll nun für die Grafenberger eine gut sichtbare Anlaufstelle entstehen, bei der sich die Vereine präsentieren und die Bürger erkundigen können. Im Namen zeigt sich auch schon der Anspruch von „das. Rund“. Der bestimmte Artikel soll betont werden, um zu symbolisieren, dass es nicht irgendein Rondell ist, sondern eben -das- Zentrum für die Grafenberger werden soll.

Volles Rondell bei der Einweihung, nur bekannte Gesichter

Bei der Einweihungsveranstaltung am Samstag funktionierte das Sichtbarwerden schon sehr gut, schon von weitem erkannte man die Menschentraube, die sich auf dem schmalen Bürgersteig, der um das Rondell führt, versammelte. Die Traube bestand allerdings fast ausschließlich aus dem engagierten Kern des Viertels, der sich sowieso bei Veranstaltungen im Stadtteil getroffen hätte. Die meisten kannten sich, fast jeder ist schon in einem Verein oder einer Gemeinde engagiert. Einige präsentierten ihren Stadtteilpatriotismus mit Schals von Borussia Düsseldorf, die ihre Heimspiele in Grafenberg ausrichten. Doch die einstimmige Hoffnung war, dass das Interesse wachsen wird. „Es ist doch so, wie wenn ein gutbesuchter Laden öffnet. Man sieht erst, dass da viele Leute sind, dann guckt man sich mal das Schaufenster an, und irgendwann geht man selber rein, um zu sehen, was es da so gibt“, versicherte Beate Schmitz zuversichtlich, die sich in der Gemeinde St. Ursula engagiert.

Auch Thomas Geisel war bei der Eröffnung vor Ort als mit einem Fassanstich um 11.30 Uhr das Zentrum eröffnet wurde und die Sektgläser herumgereicht wurden. Um das Wahlversprechen, das Stadtteilleben zu fördern einzuhalten, wird das Zentrum nun zumindest für die ersten 24 Monate kostenlos von der Stadt zur Verfügung gestellt. Konkrete Pläne, wie es danach weiter gehen soll, gäbe es dabei noch nicht, wie Organisatorin Mareen Westhoff erklärte: „Wir gucken uns erstmal an, wie gut das Angebot angenommen wird, und werden nach dem ersten halben Jahr ein Fazit ziehen.“ Außer Sprechstunden der einzelnen Vereine über die Woche verteilt gibt es dabei in „das. Rund“ noch keine konkreten Termine. Mehrere Vereine fragten allerdings schon an, um ihre Feste hier auszurichten. Auch ein Bücherschrank, in dem man seine alten Bücher anderen zur Verfügung stellen kann, ist in Planung, und Bezirksbürgermeister Karsten Kunert deutete an, dass künftig auch seine Sprechstunden dort stattfinden könnten.

Damit das Zentrum auch tatsächlich eine Heimat werdenkann, und dementsprechend heimelig eingerichtet wird, wurden die Bürger eingeladen, Gegenstände mitzubringen, die für Stadt und Stadtteil stehen. Zur Einweihung wurde zunächst nur eine Stadtkarte eingereicht, doch vielleicht wächst auch hier das Engagement mit der Zeit.