Auszeichnung in Düsseldorf Herbert Reul erhält Preis für seinen Einsatz gegen Kindesmissbrauch

Düsseldorf · Der Innenminister bekam von den Düsseldorfer Jonges und der Stiftung Kinderhospiz Regenbogenland den „Preis für Kindeswohl“.

Künstlerin Meral Alma (v.l.), Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven, Preisträger und NRW-Innenminister Herbert Reul sowie die DGRM-Präsidentin Stefanie Ritz-Timme und Norbert Hüsson.

Künstlerin Meral Alma (v.l.), Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven, Preisträger und NRW-Innenminister Herbert Reul sowie die DGRM-Präsidentin Stefanie Ritz-Timme und Norbert Hüsson.

Foto: Wolfgang Harste

Neuer Preisträger des „Preis für Kindeswohl“ ist der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul. Ausgelobt wurde die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung von den Düsseldorfer Jonges und der Stiftung Regenbogenland. „Mit diesem Preis sollen die Bemühungen des CDU-Politikers um die Aufklärung von Missbrauchsfällen mit Kindern und Jugendlichen als Opfer gewürdigt werden“, heißt es vonseiten des Heimatvereins.

„Das ist keine leichte Kost, es zeigt die Schattenseiten in unserer Gesellschaft“, sagte Stefanie Ritz-Timme, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Gerichtsmedizin, in ihrer Laudatio. „Herbert Reul ist ein Kindswohlschützer – und zwar da, wo es besonders dunkel ist, und schwerfällt hinzusehen“, sagte sie. Ritz-Timme zeigte bei der Preisübergabe am Montagabend auf, dass es keine Einzelschicksale sind, wenn es um sexualisierte Gewalt gegen Kinder geht. „Es betrifft viele Kinder und Jugendliche“, sagte sie. Herbert Reul habe den Kampf gegen Kindesmissbrauch dauerhaft im Ministerium verankert, Personal vervielfacht, landesweit einheitliche Standards gesetzt und Zuständigkeiten umorganisiert.

„Wir haben das Thema jahrzehntelang unterschätzt als Polizei, aber auch als gesamte Gesellschaft. Das darf in Zukunft nie wieder passieren“, erklärte der Minister schon vor einiger Zeit zu diesem Thema. Den Preis nahm er persönlich bei der Feier im Forum der Stadtsparkasse an der Berliner Allee entgegen. „Das tut gut und freut mich auch“, sagte er, als er die Auszeichnung entgegennahm und betonte: „Das kann keiner alleine schaffen.“

Er erinnerte dann auch an die vielen Ermittlerinnen und Ermittler, die Fälle verfolgen, unermüdlich Daten- und Filmmaterial sichten. Ein Kraftakt, wie der Innenminister weiß. „Ich war beim Landeskriminalamt und bekam einen Tag lang Filme vorgeführt, was so im Internet los ist, das hat mich so aus den Schuhen gehauen, das habe ich mir nicht vorstellen können“, sagte er.

Die Verleihung beginnt
mit einer Schweigeminute

Viele prominente Persönlichkeiten aus Politik, Medizin und Gesellschaft begleiteten die feierliche Preisverleihung. Norbert Hüsson, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinderhospiz Regenbogenland, führte durch den Abend. Die Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des Brandes in einem Seniorenheim in Bedburg-Hau und einem Verstorbenen des Kinderhospiz Regenbogenland.

Neben einer Urkunde und dem Preisgeld erhielt NRW-Innenminister Herbert Reul eine von Künstlerin Meral Alma entworfene Kinderkrone auf „Mutter Erde“ aus Bronze. Wolfgang Rolshoven, Baas der Düsseldorfer Jonges sagte: „Kindesmissbrauch und Kinderpornografie ist ja ein sehr schwieriges Thema und deshalb bin ich sehr dankbar, dass Sie sich dieses Themas mit ihrem Ministerium angenommen haben, Herr Reul.“

Vergeben wurde der „Preis für Kindeswohl“ in diesem Jahr zum zweiten Mal. Die Auszeichnung soll alle zwei Jahre vergeben werden – als Anerkennung und Würdigung von Personen, die sich in Wissenschaft und Forschung, aber auch im täglichen Leben, besonders um das Kindeswohl verdient gemacht haben.

Im Jahr 2022 ging die erste Auszeichnung posthum an die 2012 verstorbene, angesehene Düsseldorfer Rechtsmedizinerin Elisabeth Trube-Becker, die sich systematisch mit dem Thema Kindesmisshandlung befasste und dabei auch den Kontext des sozialen Umfeldes der Kinder mit in den Blick genommen hatte. Für den aktuellen Preisträger Herbert Reul ist die Auszeichnung gleichzeitig auch eine Verpflichtung: „Mein Thema wird sein, wie können wir im Bereich von Recht Bedingungen so gestalten, das Polizistinnen und Polizisten, Staatsanwälte, Rechtsanwälte die Sachen schneller erledigen? Einfach jeder Tag, an dem wir nicht weiterkommen, ist schlimm“, sagte er.

Für den feierlichen Rahmen der Veranstaltung sorgte auch Musik. Produzent Dieter Falk, Alina Simon und Martin Ochs präsentierten ein Lied für das Kinderhospiz Regenbogenland, das in diesem Jahr sein 25. jähriges Bestehen feiert.