Neue Blitzer im Dauereinsatz Schon fast 3000 Raser im Kö-Bogen-Tunnel ertappt – in neun Tagen

Düsseldorf · Die Zahlen dürften im negativeninne alle Erwartungen übertreffen: Mehr als 2700 Raser sind bereits in die neue Radarfalle gegangen. Einige Autofahrer verloren auch den Führerschein, der eiligste war mehr als doppelt so schnell wie erlaubt.

An der Einfahrt zum Kö-Bogen Tunnel warnen Schilder.

Foto: Christoph Schroeter

(aus) Obwohl am Kö-Bogen-Tunnel vor den neu installierten Radarfallen mit Schildern gewarnt wird, sind in den ersten neun Tagen schon 2718 Autos geblitzt worden. In 23 Fällen war danach sogar der Führerschein fällig. Dem Vernehmen nach ist man beim Ordnungsamt ebenso überrascht wie schockiert von den hohen Zahlen.

Bei Testmessungen vor dem Start waren zwar auch zahlreiche Autos zu schnell – aber da waren die Schilder noch nicht aufgestellt, der Start war nicht kommuniziert. Nach dem „Scharfschalten“ der Anlage wurden in den ersten neun Tagen 241 220 Messungen vorgenommen – mehr als jedes 100. Auto war zu schnell. Es gab im Schnitt 278 Verstöße pro Tag. 2348 Mal gab es „nur“ ein Verwarngeld, 370 Mal ein empfindlicheres Bußgeld.

„Bemerkenswert sind die teils recht hohen Überschreitungen der erlaubten Geschwindigkeit“, heißt es von der Stadt. So lag die höchste gemessene Geschwindigkeit bei 115 km/h – bei erlaubtem Tempo 50. „Dieser Autofahrer erhält voraussichtlich ein Bußgeld in Höhe von 700 Euro, drei Monate Fahrverbot und einen Drei-Punkte-Eintrag im Verkehrszentralregister“, erklärt ein Stadtsprecher.

Das sollte im Einzelfall wirken. Die Stadt will aber allgemein weniger Raserei im Tunnel. So betont man im Rathaus, dass es nicht darum gehe, mit den neuen Blitzern die Kassen zu füllen (der Verwaltungsaufwand dürfte bei den Zahlen immens sein): Die Blitzer sollen für die gesetzlich vorgegebene Sicherheit in Tunneln sorgen. Eine Risikoanalyse hatte ergeben, dass das vorgegebene Tempolimit eingehalten werden muss.

Dafür wurden insgesamt drei Radaranlagen für 400 000 Euro eingebaut. Man merkt als Autofahrer nicht, wenn man geblitzt wird („Black Flash“-Technik) – aber die Kameras sind so akkurat, dass neben dem Kennzeichen auch das Gesicht des Menschen hinter dem Lenkrad im Tunnel klar zu sehen ist. Die Daten werden online ins Ordnungsamt geschickt. Von dort bekommt man dann das unschöne Erinnerungsfoto per Post nach Hause.