Bezirksvertretung 10 Voraussichtlich keine Fernwärme für Hellerhof

Garath/Hellerhof · Wie soll Hellerhof in Zukunft mit Wärme versorgt werden? Für Garath gibt es ein entstehendes Fernwärmenetz – doch der südlichste Stadtteil steht noch ohne eine kollektive Lösung dar.

Für Hellerhof wird sich ein Fernwärmenetz vermutlich wirktschaftlich nicht rechnen.

Foto: dpa/Marijan Murat

(june) Welche Planungen gibt es für die Wärmeversorgung im Süden der Stadt? Die Verwaltung muss für die gesamte Stadt eine kommunale Wärmeplanung bis 2026 vorlegen. Ziel ist es, damit eine Planungssicherheit für öffentliche wie private Investoren vorlegen zu können und eine verbindliche Orientierung zu bieten, welche Art der Wärmeversorgung vorrangig eingesetzt werden soll.

Garather sollen in Zukunft die Möglichkeit haben, an das Fernwärmesystem angeschlossen zu werden, das sich aus der Abwärme von Henkel speisen wird. Dafür wurde im August der erste Spatenstich auf dem Gelände gesetzt, die Bauarbeiten für die Leitungen sind bereits seit Längerem in Gange.

Allerdings bleibt Hellerhof, der südlichste Düsseldorfer Stadtteil, in dieser Planung unbeachtet. Stephan Keller (CDU) erklärte bei seinem Besuch in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung 10: „Hellerhof mit seiner Einfamilienhaus-Bebauung rechnet sich bei einem Anschluss an das Fernwärmesystem nur wenig.“ Solche Systeme seien mehr für zentralere Lagen geeignet. Dadurch, dass damit hohe Investitionen und aufwendige Infrastruktur einhergingen, könne sich für Hellerhof eher eine andere Wärmeversorgung anbieten.

Monika Bos (CDU) erklärte, dass sie immer wieder Anfragen erreichten, in denen es darum gehe, was nun gemacht werden soll, ob eine neue Heizung lohnt, ob Wärmepumpen sinnvoll ist. Keller betont, dass zurzeit die Bundesebene da für viel Verwirrung sorge. Die Stadtwerke wollen deshalb ihr Beratungsangebot insbesondere in Hellerhof weiter ausbauen und auf Alternativen hinweisen.

An dieser Stelle wies Cordula Klahn (Grüne) darauf hin, dass diese Antwort sehr unbefriedigend sei. Ohne konkrete Zahlen, warum verschiedene Systeme nicht möglich seien, könne man den Menschen nur schwer erklären, warum etwas nicht funktioniert. Hellerhof bestehe aus vielen schmalen Reihenhäusern – für Wärmepumpen sieht sie nur wenig Spielraum. Daher hofft sie auf Gemeinschaftslösungen für mehrere Häuser in Hellerhof – und auf die kommunale Wärmeplanung.

„Niemand will vorschreiben, welche Energieversorgung es in Haushalten geben soll“, betonte Keller. Es gebe aber speziell für kollektive Versorgungen bestimmte Kriterien und Berechnungen, wann sich etwas lohnt. Auch mit der Wärmeplanung werde das nicht unbedingt eine Lösung für einzelne Quartiere mit sich bringen. Allgemein sei die Planung für eine Stadt mit mehr als 600 000 Einwohnern nicht einfach, Düsseldorf sei aber bereits an den Planungen dran. „Dennoch braucht es mehr Zeit – auch weil wir auf die Vorgaben des Landes warten müssen.“ Die Landeshauptstadt stehe ber zu diesem Thema auch mit anderen Städten in einem engen Austausch.