Rheinbahn Düsseldorf 400 Millionen Euro: Rheinbahn bestellt neue Stadtbahnen
Düsseldorf · Mehr Fahrten, mehr Bahnen: Die Rheinbahn will ihr Angebot erweitern. Dabei sind die vor Jahren bestellten 59 HF6-Züge bis heute nicht da.
Coronabedingt befindet sich die Rheinbahn seit einem halben Jahr auf dem Abwärtspfad. Einbrechende Fahrgastzahlen samt einem Rückgang bei den Abotickets verhageln die Bilanz – mindestens in 2020. Trotzdem schaltet das städtische Verkehrsunternehmen jetzt auf Offensive: Am Donnerstag werden die Vorstände Klaus Klar und Michael Richarz darstellen, wie die Rheinbahn zum Fahrplanwechsel am 12. August ihr Angebot im Bus- und Bahnverkehr ausbauen will. Dabei soll der Dreiklang gelten: mehr Fahrten abends, mehr samstags und mehr Verbindungen in die Nachbarstädte.
Ein finanziell noch viel größeres Fass aber wird am Freitag aufgemacht: Dann segnet der Aufsichtsrat ein Investitionspaket ab, das insgesamt bis zu 400 Millionen Euro umfasst. Dafür sollen gemäß der der WZ vorliegenden Ausschreibung 91 neue Hochflur-Stadtbahnen (Typ: HFx) gekauft werden, außerdem wird eine Option für 42 weitere Bahnen abgesichert. Bei der Ausschreibung arbeitet die Rheinbahn mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) zusammen, die 18 neue HFx-Bahnen bestellt. Die sechsachsigen Bahnen werde, wenn alles gut geht, in Etappen zwischen Anfang 2025 und Ende 2027 ausgeliefert. Diese neuen Züge sollen die „roten“ Stadtbahnen ersetzen, die seit den 80er-Jahren auf Linien wie der U77, U78 oder U79 unterwegs sind.
Dass jedoch zwischen Ausschreibungen, Bestellungen und Auslieferungen viel mehr Zeit als geplant vergehen kann, erfährt die Rheinbahn gerade schmerzhaft beim Bahnmodell HF 6. Wie berichtet sollten in diesem Sommer 59 dieser Hochflurbahnen des Herstellers Bombardier auf Düsseldorfer Gleisen rollen. Dort angekommen sind aber gerade einmal drei, sie werden für die Fahrschule eingesetzt. aber selbst das nicht mehr lange. Nach WZ-Informationen weisen sie Mängel auf und gehe n zurück zum Hersteller. Die neuen HF 6 sollten 43 ältere Hochflurbahnen ersetzen, die übrigen 16 die versprochene Taktverdichtung umsetzen. Ob und wann daraus was wird, ist weiter völlig unklar.