Student hielt wirre politische Parolen Uni spricht jetzt auch Rüge für Hitlergruß aus

Düsseldorf · Mehrmals ist ein Student auf dem Campus mit wirren politischen Parolen aufgefallen. Ein Hausverbot wurde bereits verhängt.

Der Student fiel mit seinen Reden mehrmals an der Uni Düsseldorf auf, unter anderem auf der Magistrale und in der Mensa des Studierendenwerks.

Foto: Christoph Schroeter

Die Heinrich-Heine-Universität (HHU) hat weitere Schritte gegen einen Studenten eingeleitet, der mehrmals mit lautstarken, kruden politischen Äußerungen auf dem Campus aufgefallen ist. In einem Video ist der Mann auch dabei zu sehen, wie er am Ende einer Rede ein „dreifaches Sieg Heil“ ruft und den Hitlergruß zeigt.

„Nach intensiver Befassung mit diesen Vorkommnissen hat der Ordnungsausschuss nun eine Rüge ausgesprochen und den temporären Ausschluss von der Benutzung sämtlicher Einrichtungen der Hochschule beschlossen“, teilt die HHU jetzt mit. Das Gremium hätte als letztes Mittel auch eine Exmatrikulation aussprechen können: Dann hätte der junge Mann sein Studium an der HHU nicht abschließen können.

Die HHU hatte bereits vor einigen Wochen ein Hausverbot gegen den Mann verhängt und Anzeige erstattet, weil der Student nationalsozialistische Gesten verwendete und wirre Parolen verlautbarte.

Diese Schritte hatte Uni-Rektorin Anja Steinbeck selbst auf Twitter öffentlich gemacht. „Wir verurteilen jede Handlung mit verfassungsfeindlicher Symbolik. Rechtsextremismus hat keinen Platz an der HHU“, schrieb Steinbeck vor einigen Wochen dort. Und weiter: „Da wir nicht dulden, dass hier der Hitlergruß gezeigt oder eine Naziparole gebrüllt wird, bringen wir solche Vorfälle zur Anzeige und sprechen ein Hausverbot aus.“

Auf dem weiträumigen Campus der Uni Düsseldorf ist das Hausverbot allerdings nur schwer durchsetzbar, nicht kontrollierbar. „Dieses Hausverbot ist wegen der Größe und Offenheit des Campus nur reaktiv umsetzbar, da die HHU niemanden einsperren und auch nicht jeden Zutritt zum Campus überwachen kann“, sagt Anja Steinbeck.

Wer weitere derartige Vorfälle oder generell etwas Auffälliges beobachte, sollte sich deswegen „keinesfalls selbst in Gefahr bringen“, teilt die Universität mit. Physisch sollte niemand eingreifen, allenfalls mit Worten. Am besten sei es jedoch, andere um Hilfe zu bitten und auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität den Servicepoint unter der Telefonnummer 0211/8111666 zu kontaktieren. Für Notfälle auf dem Campus sei die Gefahrenmeldestelle unter der Nummer 0211/8113333 rund um die Uhr erreichbar.

Die Düsseldorfer CDU, in der sich der Student engagiert, leitete ihrerseits wiederum schon ein Ausschlussverfahren gegen ihr Mitglied ein. Seine Parteiämter wurden dem jungen Mann bereits entzogen.