Fachtagung Max Stern Warum der Tagung wichtige Experten fernblieben
Düsseldorf · Nicht nur Forscher aus Kanada, sondern auch aus München fehlten.
So sehr die Stadt auch betont, wie hochkarätig die Fachtagung zu Max Stern besetzt war, die wichtigsten Stern-Experten fehlten mit Catherine MacKenzie und Philip Dombowsky. Sie sind nach wie vor vom Vorwurf verletzt, die ursprünglich geplante Ausstellung zu Stern sei zu unausgewogen vorbereitet gewesen (wir berichteten). Oberbürgermeister Thomas Geisel und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe bedauerten am Mittwoch noch mal in ihren Grußworten, dass die Teilnahme — trotz Einladung — ausblieb. Lohe sagte unserer Redaktion am Rande der Tagung zudem, dass er gerne bereit sei, nach Kanada zu reisen, um Gespräche aufzunehmen und es doch noch möglich zu machen, die Ausstellung im nächsten Jahr mit den beiden Experten durchzuführen.
Der Streit führte nun bei der Fachtagung dazu, dass weitere wichtige Experten nicht teilnahmen, und zwar vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München, das am „Stern Cooperation Project“ arbeitet. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit den Experten aus Kanada elementar“, sagt Christian Furhmeister, der mit seiner Kollegin Anne Uhrlandt immerhin als Zuhörer aus München zur Tagung reiste. Und die würden die Kollegen aus Kanada wohl einstellen, wenn die Experten aus München in Düsseldorf mitwirken würden. Er hoffe nun, dass Kulturdezernent Lohe noch einmal die Initiative übernimmt, den Streit beizulegen.
Die Fachtagung selbst bewertet Fuhrmeister übrigens als „ganz in Ordnung, mit Luft nach oben“.
Belastet wird das Verhältnis zwischen Düsseldorf und Kanada sowie München wie berichtet auch von unterschiedlichen Sichtweisen auf Bilder. Das „Max Stern Art Restitution Project“ fordert zwei Bilder zurück, die sich im Besitz der Stadt befinden. Für das „Bildnis der Kinder des Künstlers“ von Wilhelm von Schadow hat OB Geisel jetzt erneut angeboten, den Fall der Beratenden Kommission vorzulegen. Bei „Sonnenuntergang an der Nordsee“ von Heinrich Heimes hatte die Stadt bereits dargelegt, dass aus ihrer Sicht kein Fall von Raubkunst vorliege. Eine Sichtweise, der Provenienzforscher Willi Korte, Vertreter der Stiftung, entschieden widersprach.