Kindertagesstätten Kitaplatz-Vergabe: Was Eltern jetzt schon wissen sollten

Düsseldorf · Insgesamt sind 6900 Plätze zu vergeben. Weitere 1000 Plätze in Kitas werden im Laufe des Jahres noch geschaffen.

Ein Mädchen spielt in einer Kita mit bunten Bechern und Bauklötzen.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Ab dem 1. Februar werden Betreuungsplätze in den Tageseinrichtungen vergeben. Weil  sich die Verteilung der Kinder auf bestehende Einrichtungen aber über einen längeren Zeitraum erstrecken kann, kommt es häufig zu Unsicherheiten und Fragen seitens der Eltern. Um Fragen zuvor zu kommen, gaben Jugendamtsleiter Johannes Horn, seine Stellvertreterin Dagmar Niederlein und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche jetzt einen Ausblick auf das kommende Kitajahr.

Wie viele Betreuungsplätze für das neue Kitajahr ab August werden insgesamt vergeben?

Insgesamt stehen 6900 Plätze in Kitas zur Verfügung. Gleichzeitig wird das Jugendamt den Platzausbau weiter fortsetzen. Konkret heißt das: Auch in diesem Jahr werden 1000 zusätzliche Betreuungsplätze in Tageseinrichtungen sowie 300 zusätzliche Betreuungsplätze in der Tagespflege geschaffen.

Was bedeutet es, wenn Eltern im ersten Schwung bei der Platzvergabe nicht berücksichtigt werden?

Eltern, die in der ersten Phase noch keinen Platz erhalten, sollten die nächsten zwei Verfahrensschritte abwarten. Die Erfahrungswerte zeigen: Im Februar werden rund 3500 Verträge geschlossen, zwischen März bis Mai rund 2000 und zwischen Juni bis August noch einmal 1500 Verträge. Das kommt dadurch zustande, dass Eltern einen ihnen angebotenen Platz doch nicht brauchen oder möchten. Dann wird dieser Platz für andere Eltern in der nächsten Runde frei. Und auch nach Beginn des Kitajahres werden Betreuungsplätze vergeben, die in dann fertiggestellten Kitas geschaffen werden. In der Tagespflege werden durch Kita-Wechsler darüber hinaus 1000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren frei.

Wie stehen die Chancen auf einen Betreuungsplatz?

„Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass fast alle Betreuungswünsche über die bereits bestehenden Plätze in den Kitas und in der Tagespflege erfüllt werden können. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass nicht immer der Wunschplatz vermittelt werden kann“, sagt Burkhard Hintzsche. Die Versorgungsquote der Kinder unter drei Jahren  liegt im Kitajahr 2020/2021 erstmals bei 50 Prozent: „Für jedes zweite Kind unter drei Jahren gibt es einen Betreuungsplatz“, sagt der Stadtdirektor. Diese Plätze verteilen sich auf Kitas, aber auch auf  die Tagespflege und Spielgruppen. Bei den Kindern über drei Jahren liegt die Versorgungsquote sogar bei 100 Prozent. Hintzsche betont: Dabei sei es nicht immer die Wunsch-Kita oder das Wunsch-Quartier. „Die Zahl bezieht sich auf die gesamte Stadt.“

Welche Stadtteile sind besonders nachgefragt?

Besonders stark nachgefragt sind Kitas im Stadtbezirk 1 (Altstadt, Carlstadt, Derendorf, Golzheim, Pempelfort und Stadtmitte) und 3 (Friedrichstadt, Unterbilk, Hafen, Hamm, Volmerswerth, Bilk, Oberbilk und Flehe). Aber auch dort sollen neue Kitas geschaffen werden.

Wie viele Plätze werden voraussichtlich zum Abschluss der Vergabe in den Kitas fehlen?

Im Oktober 2019 fehlten rund 1800 Plätze in Kitas. Eltern haben dann noch die Möglichkeit, die Betreuung über die Tagespflege sicherzustellen, dort werden durch Kita-Wechsler Plätze frei. Trotz der gestiegenen Nachfrage der Eltern von Kindern unter drei Jahren geht das Jugendamt davon aus, dass der Überhang in diesem Jahr geringer ausfallen wird.

Wo werden die neuen Kita-Plätze geschaffen?

„Wir wissen heute schon an 67 Stellen im Stadtgebiet, welche Einrichtung wir brauchen“, erläutert Johannes Horn. Im Kitajahr 2020/2021 sollen insgesamt 35 Bauvorhaben angestoßen, 20 davon fertiggestellt werden.

Wie viele Erzieher fehlen zurzeit und wie sollen neue angeworben werden?

43 Erzieher und zwölf Kinderpfleger fehlen in städtischen Einrichtungen. Mit einer neuen Kampagne will die Stadt Fachkräfte anwerben. „Wir wollen nicht in die Situation kommen, dass wir eine neue Kita nicht öffnen können, weil kein Personal da ist“, betont Hintzsche.