KAP1 in Düsseldorf Wissenswertes zur neuen Bibliothek

Düsseldorf · Etwa vier Wochen nach der Eröffnung haben schon mehr als 100.000 Menschen die neue Zentralbibliothek besucht. Dort kann man stöbern, lernen, musizieren, Kaffee trinken, Videos produzieren und sogar heiraten.

 Norbert Kamp (l.) ist Direktor der Düsseldorfer Stadtbüchereien, Stephan Schwering leitet die neue Zentralbibliothek am Konrad-Adenauer-Platz.

Norbert Kamp (l.) ist Direktor der Düsseldorfer Stadtbüchereien, Stephan Schwering leitet die neue Zentralbibliothek am Konrad-Adenauer-Platz.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

80 Kilokalorien verbrennt, wer die Treppe zur neuen Zentralbibliothek am Konrad-Adenauer-Platz 1 nimmt. Mehr als 300 000 Medien auf 8000 Quadratmetern, 600 Arbeitsplätze, davon 60 mit PC, 15 Veranstaltungsräume und keine vier Wochen nach der Eröffnung mehr als 100 000 Besucher – so viel zu den Zahlen. Aber was gibt es in der Bibliothek jetzt oder bald zu entdecken? Stadtbüchereien-Direktor Norbert Kamp und der Leiter der Zentralbibliothek, Stephan Schwering, geben einen Überblick.

Sonntage

Die neue Zentralbibliothek hat 74 Stunden wöchentlich geöffnet – auch sonntags von 13 bis 18 Uhr. Vor allem Familien mit Kindern nutzen den Tag gerne für einen Ausflug in die Bibliothek, sagt Kamp. „Das ist ein ganz wunderbares Gewusel an Sonntagen.“ An Werktagen hat die Bibliothek von 9 bis 21 Uhr geöffnet, an Samstagen von 9 bis 18 Uhr.

Für Kinder und Jugendliche

In abgetrennten Bereichen für Kinder und Jugendliche können diese lesen, spielen, quatschen, klettern. Ein Blickfang – auch für die Erwachsenen – ist das große Wandbild in der Kinderbibliothek, das der Kinderbuchautor und Illustrator Martin Baltscheit in einem Workshop zusammen mit Kindern gestaltet hat.

Für alle

Die Bibliothek ist barrierefrei, Infoschriften sind auch für sehbehinderte Menschen angepasst und Menschen, die im Rollstuhl sitzen, können sich frei bewegen. Alle Regale sind maximal 1,50 Meter hoch und mit viel Abstand arrangiert.

Zum Arbeiten und Lernen

Als Ort für alle, die in Ruhe arbeiten und lernen wollen, hat sich die Bibliothek schon etabliert – an den Arbeitsplätzen im oberen, ruhigeren Stockwerk sitzen viele Studierende. Besonders beliebt sind die Plätze am Lesefenster mit einem runden Arbeitstisch und großen Fenstern. Wer es noch ruhiger mag, kann sich in eine von 13 Lernboxen setzen. Die kleinen Räume sind für eine bis mehrere Personen ausgelegt und sollen künftig über ein Online-System buchbar sein. Auch Eltern-Kind-Studios, in denen Mütter und Väter in Ruhe arbeiten wollen, gibt es. Gerne genutzt wird auch der klassische juristische Lesesaal mit beleuchteten Schreibtischen. Übrigens: W-Lan gibt es für alle gratis und ohne Anmeldung.

Zum Stöbern

Nicht nur Sachliteratur, sondern auch ganz viele Romane, Filme, Hörbücher, Zeitungen, Zeitschriften, Comics und Mangas gibt es zu entdecken. Die Belletristik ist dabei frontal präsentiert – ein wenig wie in der Buchhandlung –, sodass sich Besucher inspirieren lassen können. Gelesen werden darf natürlich schon vor Ort, etwa in Sesseln vorm digitalen Kaminfeuer.

Zum Ausprobieren

Noch nicht ganz fertig ist die Bibliothek der Dinge, die einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen fördern soll. Das Prinzip: Dinge, die nur selten gebraucht werden oder die man mal ausprobieren möchte, muss sich nicht jeder sofort anschaffen. Zur Ausleihe stehen zum Beispiel ein Laminiergerät, ein Dia-Scanner, ein E-Book-Reader und eine Ukulele.

Fürs Digitale

In mehreren Räumen können Interessierte Technik und Programme ausprobieren, die nicht jeder zu Hause hat. Im Librarylab etwa gibt es einen 3D-Drucker, auch Virtual-Reality-Brillen sollen nach der Corona-Pandemie zur Verfügung stehen. Im Studio gibt es Ausrüstung und Programme für die Bild-, Video- und Audiobearbeitung

Zum Musizieren

In der Musikbibliothek finden Besucher nicht nur CDs und Musikliteratur, sondern auch Noten und Instrumente, um selbst zu Musizieren. Das Musikstudio ist noch nicht fertig eingerichtet, ein Flügel sei aber bereits angeschafft und auch andere Instrumente sollen folgen. Audioaufnahmen können dann direkt im Librarylab-Studio bearbeitet werden.

Bibliothekscafé

Im Bibliothekscafé namens Xafé, von dem es auch einen Laden auf der Bilker Allee gibt, gibt es alles von Frühstück, hausgemachtem Kuchen über Brote, Salate und Säfte. Zeitungen und Bücher dürfen auch mit ins Café genommen und hier verschlungen werden.

Zum Heiraten

In dem Veranstaltungsraum Stadtfenster können sich Paare ab Januar das Ja-Wort geben. Der Raum soll immer am ersten Freitag des Monats als Trauzimmer für standesamtliche Hochzeiten zur Verfügung stehen. Empfänge sind im Café möglich.