Jugend forscht Düsseldorfer Schüler präsentieren ihre Projekte für Jugend forscht
Düsseldorf · Von einem 3D-Galaxie-Modell zu neuen Ansätzen für E-Auto-Batterien: Die Schüler des Fliedner-Gymnasiums wollen damit beim Regionalwettbewerb punkten.
Wie simuliert man grafisch Galaxien mit 1,2 Millionen Sternen? Und lassen sich die Batterien eines Elektroautos eigentlich „auftanken“, statt aufladen? Diesen Fragen gingen sechs Schüler des Theodor-Fliedner-Gymnasiums für „Jugend forscht“ in den vergangenen Monaten nach und qualifizierten sich dabei für den Regionalwettbewerb in Düsseldorf. Nun präsentierten sie vorab ihre Projekte. Das Wissen zu der Realisierung? In der Freizeit angelesen und nach gegoogelt. Die Projekte? Die sind vielfältig und oft eng mit dem Hobby und den Interessen verknüpft.
So bildete die Segelleidenschaft des zwölfjährigen Martin Gottschald die Grundlage seines Projektes. Für sein Schiff „Optimist“ bastelte er das IT-System „easy sailing“. Dieses soll Segelanfängern bei der richtigen Ausrichtung des Segels helfen. Angebrachte Sensoren messen dabei, aus welcher Richtung der Wind kommt. Ein Computer wandelt anschließend die erhaltenen Daten für die LED-Anzeigen passgenau um. Ausprobiert hat Martin sein Schiff aufgrund des kalten Wetters bisher jedoch noch nicht.
Emile Hansmaennel (18) ist der einzige der Sechs, der nicht mehr das Theodor-Fliedner-Gymnasium besucht. Der Informatikstudent der Heinrich Heine Universität hat zum dritten Mal bei „Jugend forscht“ teilgenommen und entwickelte auf Grundlage von Daten aus den letzten Jahren sein Projekt weiter. Er wollte die Bewegung von Sternen simulieren und fragte sich dabei, weshalb die Simulation von der eigentlichen Beobachtung abweicht. Sein 3D-Galaxie-Modell beinhaltet dabei knapp 1,2 Millionen Sterne und visualisiert diese in Echtzeit. Dazu nutzte er die Open Source Sofware Blender.
Jörg Thar betreut die „Jugend forscht“ AG des Theodor-Fliedner-Gymnasiums nun im siebten Jahr. Von dem Projekt ist er überzeugt, denn es „bietet jungen Leuten einen Experimentierraum“. Jeden Mittwoch nach der siebten Stunde wird das Klassenzimmer für rund zehn Schüler zum Forschungslabor, manchmal bis 18 Uhr abends. Thar fungiert dabei als Ansprechpartner, greift seinen Schülern anfangs mehr beratend unter die Arme. Der Punkt käme aber natürlich, so Thar, an dem auch er selbst nicht mehr gänzlich den Projekten folgen könne.
Ein Dreiergespann mit Jan Korte (16), Julian Meyer (16) und Johannes Handke (17) war technisch unterwegs: Sie koppelten einen Elektro- und Verbrennungsmotor. So entstand ein neuer Hybridmotor, der, im Vergleich zu einem herkömmlichen, den Verbrauch senken und so die Umwelt schützen soll. In einem herkömmlichen Wagen sei der Hybridmotor aber noch nicht nutzbar, sagen die Jungs. Auch, weil er mit dem Größenverhältnis von 1:8 noch ein wenig klein ist.
Auch Max Schulte (16) hat sich mit dem Antrieb von Autos beschäftigt. Er entwickelte eine auftankbare Batterie und wollte herausfinden, ob die Batterieflüssigkeit eines Elektroautos austauschbar ist. Das zeitintensive Aufladen könne so umgangen und die ausgetauschte Flüssigkeit erneut aufgeladen werden.
Und der Regionalwettbewerb? Der kann kommen. Denn wenn es in der „Jugend forscht“-Ideenwerkstatt an einem nicht mangelt, dann ist es die Leidenschaft.
Insgesamt gehen 35 Projekte aus der Region im Wettbewerb an den Start. Das Theodor-Fliedner-Gymnasium in Kaiserswerth ist eine von vier teilnehmenden Düsseldorfer Schulen. Am 20. Februar präsentieren die Teilnehmer im Rahmen des Regionalwettbewerbes Düsseldorf ihr Projekte bei der Stadtwerke Düsseldorf AG, Turbinenhalle, Höherweg 100. Von 14.30 bis 16.30 Uhr stellen die Jungforscher Interessierten ihre Projekte vor und sind vor Ort, um Fragen zu beantworten. Der Eintritt ist frei.