Kita An der Münsterstraße hat die erste deutsch-chinesische Kita eröffnet
Düsseldorf · In der Tagesstätte „Pandabären“ lernen 16 deutsche und chinesische Kinder zusammen. Zunächst sind zwei Gruppen geplant.
„Wir Kindergartenkinder, wir sind froh! Hallo!“ — so begrüßten am vergangenen Freitag die Kinder der „Kindertagesstätte Pusteblume“ ihre neuen Nachbarn.
An der Münsterstraße 304 wurde die erste deutsch-chinesische „Kita Pandabären“ eröffnet. Seit Mitte August spielen und lernen hier 16 Kinder beider Nationalitäten. In den nächsten Wochen werden alle 30 Plätze mit chinesischen und deutschen Kindern besetzt. Für 550 000 Euro wurde das ehemalige Bürogebäude von der Stadt Düsseldorf mit Eigenmitteln der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und mit Landes- und Bundeszuschüssen finanziert. In der Kita wird Deutsch geredet, eine chinesische Muttersprachlerin ist angestellt, die den Kindern im Alltag das Chinesische nahe bringen wird. In zwei Gruppen werden die Kinder bis zum Schulbeginn betreut.
Die Kita ist bereits die 25. der AWO in der Landeshauptstadt
Das seit zwei Jahren geplante Projekt entstand im Zuge des Ausbaus der chinesischen Sprachschule „Hanyuan“, welches sich im gleichen Gebäude befindet. Die Kita ist bereits die 25. der AWO in Düsseldorf. Das Zusammenleben des Nachwuchses soll derweil unter dem Motto „Miteinander und Füreinander“ stattfinden.
Die neue Kita stößt schon jetzt auf großen Zuspruch. Zu den bereits 30 vergebenen Plätzen kommen aktuell noch 60 Kinder, die sich auf einen Platz beworben haben. Auch viele Anfragen von Deutschen sind darunter. Wobei die Kita, anders als der Name vermuten lässt, auch Kinder anderer Nationalitäten aufnimmt. „Alle sind hier gut aufgehoben“, betont Marion Warden, Vorstandsvorsitzende der AWO.
Man arbeite nach einem teiloffenen Konzept, der sogenannten Immersionsmethode. Kleinkinder würden intensiv betreut, während die Älteren die Angebote frei nutzen könnten, erklärt die Leiterin. Die Kita Pandabären verfügt über Räume zum Turnen, Lesen und Ausruhen. Dazu gibt es eine Lernwerkstatt, in der spielerisch Grundkenntnisse über Geografie und Naturwissenschaften erlernt werden können. Im Atelier kann getöpfert, gemalt oder gezeichnet und im Waschraum auch mit Wasser experimentiert werden. In jeder der zwei Gruppen arbeiten drei Erzieherinnen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel, der die Eröffnung besuchte, freut sich über den Zuwachs chinesischer Unternehmen in Düsseldorf. „Viele Chinesen kamen der Arbeit wegen in die Stadt und haben hier eine zweite Heimat gefunden“, sagt er. Dazu sei es wichtig, Einrichtungen für ihre Familien bereitzustellen.
Zur Begrüßung gibt es
einen Panda aus Plüsch
Dass das Konzept aufgeht, kann man an der Schule „Hanyuan“ sehen. Dort lernen größtenteils die Kinder der in Düsseldorf rund 520 ansässigen chinesischen Unternehmern. Insgesamt leben nach Angaben der Stadt rund 4000 Chinesen in Düsseldorf. „Davon sind 313 im kitaüblichen Alter“, sagt Thomas Geisel. In den vergangenen Jahren spielten die Beziehungen zwischen Düsseldorf und China vor allem in der Wirtschaft eine zunehmend größere Rolle. Durch die Zusammenarbeit Düsseldorfs mit der chinesischen Partnerstadt Chongqing, einer Millionenstadt und zugleich eines der wichtigsten Handelszentren, seien seit 2001 viele Kontakte entstanden.
Man wolle die Kinder zu Offenheit und Toleranz erziehen. Es zeige sich aber, dass Kinder keinen Unterschied zwischen verschiedenen Kulturen machen, es gebe keinerlei Berührungsängste, betonte die Leiterin der Einrichtung. Der Kindergarten solle ein Abbild der multikulturellen Realität sein.
Zur Begrüßung bekamen die 16 Kindergartenkinder einen Plüschpanda geschenkt. Das Tier gilt in China als Glückssymbol.