Radsport Neue Rennen für „Rund um die Kö“

Düsseldorf · Am Sonntag treten auch Radsportler an, die keine Bremsen oder Gangschaltungen haben.

Die Teams von Schicke Mütze und „Life is a ride“ (vorne: Konrad Glaeser, Carsten Wien, hinten von links: Alex Worgitzki, Philipp Dahlmann, Heike Schmitz, Heiner Rentergent, Jörn Hofer und Miriam Leopold) am Ort des baldigen Geschehens: Auf der Kö starten am Sonntag die Radexperten.

Foto: Schicke Mütze

Mit Dingen, die es 50 Jahre gibt, ist das so eine zweiseitige Sache. Das ist erst einmal eine stolze Zahl, die für Substanz und etwas Besonderes an sich steht. Das ist aber auch eine Zahl, die das Besondere vergessen lässt und das trügerisch sichere Gefühl vermittelt, dass es schon bleibt, ob man sich darum kümmert oder nicht. So geht es den Düsseldorfern mit „Rund um die Kö“. Sie haben das Radrennen in den vergangenen Jahren eher spärlich besucht. Und dabei anscheinend vergessen, wie ungewöhnlich es ist, dass die bekannteste Straße der Landeshauptstadt quasi autofrei ist und stattdessen Radsportler auf die schöne Strecke und durch deren sehr enge Kurven fahren.

Düsseldorfer Team wird in Köln befördert

Sascha Grünewald und die SG Radschläger haben den Renn-Nachmittag für Sonntag organisiert und setzen damit die Tradition fort, die 1968 begann. Dabei unterstützt sie das Team der „Schicken Mütze“, das neue Formen des Radsports und neue Stände für die Zuschauer an die Kö bringt.

Dass am Nachmittag eine Attraktion im Zeitplan steht, die Eindruck macht, wissen die Organisatoren aus Köln. Das Düsseldorfer Team „Life is a ride“ war dieses Jahr bei Cologne Classic zu Gast und hat den Zuschauern gezeigt, was Fixed-Gear-Rennen sind. Der Veranstalter war dem Vernehmen nach so begeistert, dass die Sportler beim nächsten Mal direkt vor dem Hauptrennen auf die Strecke dürfen.

Fixed-Gear-Rennen sind Wettkämpfe, bei denen Bahnräder auf die Straße gehen. Die Fahrer können weder eine Bremse betätigen noch haben sie eine Gangschaltung. Dennoch sind sie mit mehr als 40 und nur ganz wenige km/h langsamer als die Profis unterwegs. Wie man das in den Kurven hinkriegt, ohne in Brückengitter oder im Kö-Graben zu landen, zeigen die Fixed-Gear-Experten ab 15 Uhr. Ihr Kriterium geht über 30 Runden oder 33 Kilometer. „Life is a ride“ hat Fahrer aus ganz Europa eingeladen, Anmeldungen sind aber auch vor Ort möglich. Interessenten sollten spätestens eine Stunde vorher da sein und 20 Euro Startgeld zu bezahlen.

Noch eine ungewöhnliche Attraktion jenseits der Nachwuchs-, Elite- und Haupt-Wettkämpfe sind die beiden Derny-Rennen. Dabei knattert ein amtlich motorisiertes Moped vorneweg und die Sportler dahinter jagen es mit Geschwindigkeiten jenseits der 50 km/h.

Für die andere Seite der Absperrgitter haben die Organisatoren Kollegen angerufen und um nicht-alltägliche Mitbringsel gebeten. Das Fahrradgeschäft Willi Müller von der Kölner Straße plant eine Ausstellung mit alten Rennrädern, die Unternehmen Biehler und HJC zeigen Radkleidung und -helme. Und die „Schicke Mütze“ hat Räder der in Großbritannien höchst populären Marke Genesis Bikes (inklusive eines Prototyps für 2019) dabei. 

Eine gepflegte Geräuschkulisse bieten neben dem erwähnten Moped und dem hiesigen Vespaclub die Musik-Verantwortlichen des Nachmittags. In guter Kraftwerk-Tradition (die Band-Mitglieder waren leidenschaftliche Radsportler) gibt es elektronische Musik von den DJs Penelope, Michael Scheibenreiter und H.T.