Düsseldorfs Partnerschaften — eine weltweite Beziehung
Sechs echte Städtepartnerschaften pflegt Düsseldorf, hinzu kommen enge Kooperationen wie mit Chiba in Japan.
Düsseldorf. Seit Sonntag sind 15 junge Fußballerinnen aus dem Land des neuen Frauen-Weltmeisters in Düsseldorf. Die U15-Mädchenmannschaft aus der Partnerpräfektur Chiba ist Gast beim DJK Tusa 06, deren Mädchen eigentlich jetzt in Japan weilen sollten, doch wegen des Erdbebens im März (auch in Chiba gab es Schäden, es brannte eine Raffinerie) findet der Austausch am Rhein statt.
Für OB Dirk Elbers, der beide Teams gestern im Rathaus begrüßte, „ein Zeichen der Verbundenheit nach der Katastrophe“: „Wir pflegen die Beziehungen mit Chiba beim Sport, aber vor allem auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet“, sagte Elbers.
Seit langem pflegt Düsseldorf besonders enge Beziehungen zu Japan. Die über 8000 hier lebenden Japaner stehen für eine Unternehmensdichte, die in Europa nur von London übertroffen wird. Dennoch gibt es keine echte Städtepartnerschaft mit Nippon, seit 2005 existiert „nur“ die Partnerschaft mit der Provinz Chiba, die in Düsseldorf unter dem Titel Wirtschaftskooperationen läuft.
Regelrechte Städtepartnerschaften ist Düsseldorf sechs Mal eingegangen. Die älteste besteht mit Reading, 60 Kilometer westlich von London. Bereits 1947 begannen die freundschaftlichen Kontakte nach England, die dann 1988 in die offizielle Städtepartnerschaft mündeten. Bis heute gibt es vor allem einen regen Schüleraustausch.
Ebenfalls 1988 wurde die Städtepartnerschaft mit Chemnitz noch zu DDR-Zeiten geschlossen. Sie wird neben dem Verwaltungsaustausch von Brauchtum und Sport geprägt. Im gleichen Jahr kam Haifa, die drittgrößte Stadt Israels, hinzu. Diese Beziehung ist vor allem kultureller und wissenschaftlicher Natur.
Neben der Kultur um Verkehrsplanung und kommunale Verwaltung geht es in der seit 1989 bestehenden Partnerschaft mit Polens Hauptstadt Warschau. Drei Jahre später gesellte sich Moskau hinzu, hier steht die Wirtschaft im Zentrum, was die seit 2001 regelmäßig stattfindenden gemeinsamen Wirtschaftstage dokumentieren.
Ökonomischen Motiven entsprang die 2004 begonnene Partnerschaft mit Chongqing im Südwesten Chinas, das mit knapp 30 Millionen Einwohnern und einer Fläche von der Größe Österreichs zu den größten Städten der Welt zählt.
Unterhalb der Städtepartnerschaften wurden 2002 offizielle Freundschaftsbeziehungen mit punktuellen Kooperationen etabliert — zu Toulouse in Südfrankreich und zur Insel Mallorca.
Und schließlich gibt es im Rahmen der Lokalen Agenda 21 Nord-Süd-Partnerschaften Düsseldorfs mit Belo Horizonte in Brasilien und Mbombela in Südafrika.