Die Stadt muss Druck machen
Kaum zu glauben, dass hier Menschen wohnen. Das ist der erste Gedanke, wenn man das Haus an der Potsdamer Straße betritt. Aber er ist ungerecht. Vielmehr müsste man denken: Kaum zu glauben, dass hier Menschen so leben müssen.
Denn das Haus und seine Umgebung selbst machen den Standort zum sozialen Brennpunkt, es ist ein Paradebeispiel für verfehlte Wohnungspolitik der Vergangenheit.
Der Vermieter, die WVB Centuria, ist nach Aussage der Stadt ein „schwieriger Gesprächspartner“. Dass das Unternehmen erst im Mai die Miete in dem Brand-Hochhaus erhöht hat — wegen höherer Instandhaltungskosten — spricht für sich. Die Stadt muss dem Vermieter Druck machen und vor allem in Sozialarbeit investieren, bevor beim nächsten Brand vielleicht sogar Menschen zu Schaden kommen.