NRW Neue Chill-Out-Area eröffnet

Stadtmitte · Das grüne Dach am Gründgens-Platz ist für die Bevölkerung freigegeben. Die Planer hoffen auf einen neuen Anziehungspunkt.

 Bürger erklommen am Samstag das Dachgrün, von dem man die Hecken auf dem Kö-Bogen-Hauptgebäude sehen kann.

Bürger erklommen am Samstag das Dachgrün, von dem man die Hecken auf dem Kö-Bogen-Hauptgebäude sehen kann.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

(tino) Lange lag der Rasen verlockend da, doch niemand durfte ihn betreten – jetzt wurde das satte Grün auf dem Dreieckgebäude des Kö-Bogens freigegeben. Und sofort nahmen am Samstag die ersten Flaneure die 1400 Quadratmeter große Wiese in Besitz. „Es wirkt, als ob der Platz schon immer der Bevölkerung zur Verfügung stand. So habe ich es mir gewünscht“, freute sich Miriam Elbahi, Geschäftsführerin der Centrum Property Management. Ihre Tochter Samara hatte als offiziellen Akt der Freigabe das letzte Absperrband durchschnitten.

Es hat etwas gedauert, bis die Düsseldorfer die neue zentral gelegene Chill-Out-Area nutzen dürfen. Eingesät wurde bereits im vergangenen Jahr. Der Rasen musste aber erst anwachsen, Lieferverzögerungen der rutschfesten Rasenumrandung verzögerten die Freigabe nach Angaben der Centrum-Gruppe erneut. Und als für den Eröffnungstermin am Donnerstag Regen angekündigt wurde, wurde die „Erstbesteigung“ des zehn Meter hohen Bauwerks um zwei weitere Tage verschoben. „Wir wollten die Rasenfläche mit einem lauten Knall freigeben und sie sollte direkt so genutzt werden, wie wir uns das vorstellen. Das hätte im Regen nicht funktioniert“, erläutert Elbahi.

Und, weil es eben einen Knalleffekt geben sollte, hauten die Taiko-Trommler von „Wadokyo“ bei der Eröffnung auf ihre traditionellen japanischen Röhrentrommeln. Das zog selbstverständlich noch mehr Neugierige ins „Ingenhoven-Tal“, zumal die Innenstadt bei sonnigem Herbstwetter voll war.

Radfahren und
Rollschuhfahren ist verboten

Um die Nutzung trotz Schräglage so ungefährlich wie möglich zu machen – immerhin beträgt der Steigungswinkel 21 Grad – ist auf Bodenhöhe an beiden Geländern eine Art „Gebrauchsanweisung“ in Piktogrammform angebracht. Dabei geht es darum, was auf dem Dach des Dreiecksgebäudes verboten ist. Dazu gehören Radfahren, Rollschuhlaufen, Grillen, offenes Feuer. Auch das Springen über die Absperrung springen ist verboten. Projektleiter Jürgen Mentzel hat noch weitere Bitten. „Das Rasendach ist euer Wohnzimmer. Behandelt es bitte so, als ob eure Eltern gleich zu Besuch kommen, und nehmt euren Müll mit“, so Mentzel. „In Amsterdam gibt es seit 20 Jahren eine ähnliche Anlage und die sieht immer noch gut aus.“ Das Rasendreieck soll ganzjährig nutzbar sein. Lediglich bei Gefahrenlagen und zu Pflegezwecken soll es gesperrt werden. Dass die Amsterdam-Erfolgsgeschichte in Düsseldorf eine Wiederholung findet, ist nicht ausgeschlossen. „Der Platz ist auf jeden Fall schöner als vorher“, urteilt Ron. Er stand mit seinen beiden Töchtern an der höchsten Stelle des Dreieckgebäudes. „Es macht auch mehr her als die alte Hochstraße damals. Das könnte auch eine schöne Tribüne sein für kulturelle Events.“ Mit Spannung wird auch der Politik erwartet, wie die Düsseldorfer und die Stadtbesucher das Umfeld des von Christoph Ingenhoven gestalteten Kö-Bogen-II-Projekts annehmen. Die Planer sehen vor ihrem geistigen Auge auf dem kleinen Boulevard zwischen der schrägen Grasfläche und dem mit Hainbuchen bewachsenen gegenüberliegenden Gebäude bereits Foodtrucks, Weihnachtsmarktbuden oder Bühnen für Kulturveranstaltungen.