Ed-Sheeran-Konzert sorgt für Streit im Rathaus

Die Grüne weisen darauf hin, dass die Baugenehmigung fehlt, und vergleichen das Vorgehen mit der Tour-Entscheidung.

Der britische Sänger Ed Sheeran.

Foto: Jens Kalaene

Düsseldorf. Bis zur Premiere des neuen Düsseldorfer Geländes für Open-Air-Konzerte wird es noch heftige politische Debatten zu dem Thema geben. Dafür spricht ein Offener Brief, den die Grünen-Ratsfraktion an Oberbürgermeister Thomas Geisel geschickt hat. Neben der Klage über Stil und Kommunikation geht es darin vor allem um die Frage, unter welchen Bedingungen die erforderliche Baugenehmigung erteilt wird. „Es sind noch einige Bedingungen offen. Wenn die nicht erfüllt sind, können wir noch nicht mit Ja stimmen“, sagte Fraktionssprecher Norbert Czerwinski.

Die städtische Veranstaltungstochter DCSE hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass der britische Sänger Ed Sheeran sein für Mülheim geplantes Konzert nach Düsseldorf verlegt und der erste Künstler auf der Fläche sei, die künftig „D.Live Open Air Park“ heiße. Zu dem Auftritt werden mehr als 80.000 Zuschauer erwartet. „Unser Open-Air-Gelände erfüllt alle Anforderungen für Großveranstaltungen dieser Art“, sagte DCSE-Geschäftsführer Michael Brill.

Eben das sehen die Grünen anders. „Es gibt noch kein Open-Air-Gelände auf dem Messeparkplatz. Es fehlt noch die Baugenehmigung inklusive der Gutachten zu Verkehr, Sicherheit, Lärm und Artenschutz. Es gibt noch keine Genehmigung zur Fällung von mehr als 100 Bäumen“, heißt es im Offenen Brief. Es müsse erst untersucht werden, ob die Infrastruktur ausreiche, damit 80 000 Menschen vernünftig an- und abreisen können. Und Es sei zu prüfen, welche Bäume gefällt werden und inwieweit die angekündigten Neupflanzungen den Verlust kompensierten, sagte Czerwinski.

Oberbürgermeister Geisel erklärte auf Anfrage, die offenen Punkte seien bekannt, würden grundsätzlich aber als lösbar und das Open-Air-Gelände als genehmigungsfähig eingestuft. Deshalb könne er die Aufregung nicht ganz nachvollziehen. Auch DCSE-Chef Brill verwies auf Gespräche im Vorfeld.

Die Grünen schließen ihren Brief mit einem Vergleich zu einem anderen Großereignis: „Das Vorgehen erinnert fatal an die Bewerbung für den Grand Départ der Tour de France.“