Eifersucht: Wohnung überschwemmt

Freundin verzeiht 31-Jährigem im Prozess - Bewährungsstrafe.

Düsseldorf. Es war pure Rache. Weil seine Freundin die Beziehung beendet hatte, verwüstete ein 31-Jähriger die Wohnung der Sozialpädagogin komplett und setzte sie anschließend auch noch unter Wasser. Dass die 28-Jährige ihm am Mittwoch im Prozess vor dem Amtsgericht verziehen hat, nutzte dem Angeklagten nichts. Er wurde trotzdem zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten Haft verurteilt.

Am 21. November hatte sich der angehende Student nachmittags zur Linienstraße bringen lassen. Obwohl der 31-Jährige gar nicht dort gemeldet ist, öffnete ihm ein Schlüsseldienst die Wohnungstür. Was dann folgte, war unglaublich. Der Angeklagte schnitt die Kleidung seiner Ex-Freundin in Fetzen und stopfte sie in die Badewanne sowie die Toilette. Danach drehte er das Wasser auf. Vorher hatte er an sämtlichen Elektrogräten die Kabel abgerissen und die Couch zerschnitten. Rund 4800 Euro Schaden entstanden der Sozialpädagogin. Der Wasserschaden wurde zum Glück von der Gebäudeversicherung bezahlt.

„Die Tat ist nicht zu entschuldigen“, erklärte der 31-Jährige in seinem Geständnis. Er habe damals eine „schlechte Lebens—Hygiene“ mit viel Alkohol und Partys gehabt. Inzwischen sei das Paar aber wieder versöhnt.

Die Worte berührten seine Lebensgefährtin, die eigentlich als Nebenklägerin in dem Prozess aufgetreten war. „Dieser Tag war mir sehr wichtig“, erklärte die Sozialpädagogin und bat darum, dass ihr Freund nicht bestraft wird.

Doch dazu war es zu spät. Denn der Amtsrichter stellte fest, dass der 31-Jährige mit „erheblicher krimineller Energie“ vorgegangen sei. Außerdem gebe es einen Geschädigten, nämlich die Versicherung, die für den erheblichen Wasserschaden aufkommen musste. Hinzu kam, dass der Angeklagte schon Vorstrafen auf dem Konto hatte.

So war das Happy-End vor dem Amtsgericht leicht eingetrübt. Denn zur Bewährungsstrafe wurden dem Mann auch noch 100 Arbeitsstunden aufgebrummt, gegen die er lautstark protestierte.