Wie die Stadt von den internationalen Besuchern profitiert
Aussteller und ihre Kunden geben Geld für Hotelzimmer, Restaurants und Taxis aus — geschätzte acht Millionen Euro.
Düsseldorf. Zwar ist die Medica eine Messe nur fürs Fachpublikum, doch viele Düsseldorfer bekommen sie trotzdem zu spüren. Zu gewissen Zeiten füllen sich plötzlich manche Straßenbahnen auffällig, in der Altstadt sind abends besonders viele internationale Gäste unterwegs. Und wer kurzfristig für Freunde ein Hotelzimmer sucht, hat ein Problem.
Die Medica ist nicht nur weltweit die wichtigste Messe ihrer Art, sie ist in Düsseldorf auch eine der internationalsten. Aus 67 Nationen kommen die Aussteller, die Dominikanische Republik ist mit einem Stand vertreten, China als größter Gast mit 621. Nur Gastgeber Deutschland hat noch mehr Stände (1063). Mit insgesamt 4806 Ausstellern hat die Messe ihr Vorjahresergebnis um mehr als 100 übertroffen.
Dazu kommen rund 130 000 erwartete Besucher, knapp die Hälfte von ihnen reisen aus dem Ausland an, davon wiederum gut die Hälfte aus Europa. Von den aus der Ferne anreisenden Besuchern stellen die Asiaten mehr als 50 Prozent.
Die Tourismusbranche freut sich über die zahlreichen Besucher, „da bleibt eine ganze Menge Geld in Düsseldorf“, wie es Rainer Spenke ausdrückt, Sprecher des Hotel und Gaststättenverbandes (Dehoga).
Während bei einer Publikumsmesse wie der boot viele Menschen aus der Region an- und am selben Tag wieder abreisen, ist bei der Medica die Übernachtungsquote deutlich höher. Für die Medica ist das zwar nicht beziffert worden. Studien gehen aber davon aus, dass Geschäftsreisende im Schnitt täglich an die 150 Euro in der Stadt lassen.
Die Summe kann man angesichts der zur Messezeit in die Höhe schießenden Zimmerpreise getrost auf 200 Euro aufrunden. Multipliziert man das mit vier Messetagen und vorsichtig geschätzten 10 000 Gästen, die in Düsseldorfer Hotels unterkommen, kommt man schon auf acht Millionen Euro. Dazu kommt das, was in der Region mitverdient wird.