Ein Fortuna-Fan steht zu seinem Verein — auch mit Kölner Kennzeichen
Mit einem Nummernschild als Statement fährt Jürgen Burchartz durch Köln und Düsseldorf. Dafür erntet er viele Lacher — bekommt aber auch negative Reaktionen.
Ein Buchstabe, vier Ziffern und ein Aufkleber reichen Jürgen Burchartz, um sein Nummernschild zu einem Hingucker zu machen. „K-PF 1895“, daneben klebt das Fortuna-Logo. Mit diesem Bekenntnis fährt der 58-Jährige durch Düsseldorf und sorgt damit täglich für Lacher bei vielen, die hinter ihm herfahren (übrigens auch beim Autor dieser Zeilen). Grund genug, mal anzurufen beim Geschäftsführer der Peters Farben GmbH, die in Köln sitzt (aber auch einen Standort in Düsseldorf hat), weshalb der Düsseldorfer auch das „K“ im Kennzeichen nicht loswird.
Burchartz, der sofort zu einem Gespräch bereit ist, berichtet allerdings auch davon, dass die Kölner das nicht immer so lustig finden, mit seiner Botschaft. „Vor Jahren ist mir mal ein anderer Wagen, den ich vor diesem fuhr, auf einer Seite völlig zerkratzt worden. Ich nehme mal an, dass das mit dem Nummernschild und dem Aufkleber zu tun hatte.“
Dennoch bestand für Burchartz kein Zweifel, dass er sich das Kennzeichen auch für seinen neuen Wagen wieder sichern wollte. Und das klappte auch. „Als Fortuna-Fan war ich einfach froh, dass die Nummer frei war.“ Im Großen und Ganzen seien die Reaktionen nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Köln sehr wohlwollend. „Das sorgt immer wieder für gute Laune.“
Und seit einigen Jahren hat Burchartz auch keine Kratzer mehr nach geschäftlichen Fahrten in die Domstadt auf seinem Lack gefunden. Zumal die Kölner aktuell ja auch ganz andere Sorgen mit ihrem Verein haben dürften.
Die Düsseldorfer Fans haben es da angesichts einer im wahrsten Sinne des Wortes erstklassigen Perspektive besser. Auch Burchartz hofft auf den Aufstieg (wenn auch nicht mit „diesem Trainer“ wie er kritisch sagt), doch auch er findet, dass die Euphorie noch fehlt. „Die Stimmung gegen Bochum war zwar schon sehr gut. Aber die Düsseldorfer sind generell ein komisches Publikum.“
Und Burchartz muss es wissen. Nur wenig Spiele hat er auch in dieser Saison wieder verpasst. Und er kennt die Fortuna und ihre Anhänger schon lange. „Ende der 70er Jahre habe ich mit meinem Bruder mal 55 Spiele in Folge zu Hause wie auswärts live im Stadion gesehen.“
Nach seinem besten Stadion-Erlebnis gefragt, nennt er ohne zu zögern die bekannteste Niederlage der Fortuna. „Das war das 3:4 gegen Barcelona im Europacup-Finale in Basel 1979.“ Da würde wohl sogar eine Aufstiegsfeier in dieser Saison nicht rankommen.