Düsseldorf-Eller Ein Lied für Eller und eine „Miss“ in den besten Jahren

Auf dem Gertrudisplatz wurde erstmals das „Lied für Eller“ angestimmt. Und eine neue Miss für den Stadtteil wurde ebenfalls gekürt.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Johanna Hoffmanns sang am Sonntag aus voller Kehle eine Lobeshymne auf ihren Stadtteil Eller, und Hunderte von Menschen hörten ihr auf dem Gertrudisplatz beim Gumbertstraßenfest zu. „Eller ist für uns der Mittelpunkt der Welt, denn hier zählt noch das Herz und nicht das große Geld“, erklärte sie beim ersten „Lied für Eller“. Hier im Süden der Stadt sei man zwar nicht nah am Rhein, doch eines sei für sie klar: „Nirgends kann es schöner sein“.

Der Meinung waren auch sieben Kandidatinnen, die in die Endauswahl für das „Gesicht für Eller“ gekommen waren. Die Grazien auf der Bühne, im Alter zwischen 29 und 48 Jahren, hatten nur eines im Sinn: die Menschen aus Eller auf ihre Seite zu ziehen. Denn das Publikum musste durch seinen Beifall kundtun, wen es als Miss für ein ganzes Jahr haben wollte. Gesucht war kein Top-Modell, sondern eine Person, in der sich jedermann aus dem Stadtteil wiederfindet. Mollige und schlanke, Alteingesessene und eine junge Studentin, die der Liebe wegen zugezogen war, machten mit. Sie nahmen ihre Bewerbung sehr ernst. Einige von ihnen hatten noch nie vor so vielen Menschen gestanden und waren aufgeregt.

Sally, Miss Eller von 2013, gab die Siegerin im Beisein von Oberbürgermeister Thomas Geisel bekannt. „Anca hat uns mit ihrem Strahlen umgehauen“, sagte sie. Die 45-jährige Anca Teutschbein hatte zuvor erklärt: „Ich bin fröhlich, optimistisch und positiv, wie die Menschen aus Eller.“ Sie wird nun ein Jahr lang die Werbegemeinschaft bei deren Aktionen begleiten.

Die Händler und die Trödler, aber auch die ortsansässigen Kaufleute überboten sich fast bei ihren Angeboten. Wer wollte, konnte Knoblauch aus Südfrankreich, Bergkäse aus Österreich oder Gürtelschnallen aus Italien kaufen. Zwei Händler hatten die Nase vorn. Mirko Eisenhauer fand reißenden Absatz für seine Silikon-Schnürsenkel in poppigen Farben. Und Iliana Beneke hatte lustige Enten als Scheibenwischer genäht. Mirko wie Iliana waren zum ersten Mal bei einem Gumbertstraßenfest dabei, sie fanden die Veranstaltung rundum gelungen.

Vor ihrem Haushaltswarengeschäft stand die gesamte Familie Walgenbach, vier Generationen mit Kind und Kegel, und verkaufte Lose. Der Erlös dieser Aktion geht an die Kinderkrebsklinik in Düsseldorf. 77 800 Euro kamen bislang für die kranken Kinder zusammen, bei 3000 Gewinnen in diesem Jahr.