Ein paar Mausklicks zeigen, wo es günstigen Strom gibt

Um knapp zwölf Prozent ist der Preis für Strom in den letzten zwei Jahren angestiegen. Die Mühe für einen Vergleich lohnt.

Düsseldorf. Mehr als 70 Anbieter buhlen mit gut 260 Strom-Tarifen um die Gunst der Kunden. "Das ist erst einmal ein Vorteil für den Verbraucher", sagt Peter Blenkers, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale. Konkurrenz sei tendenziell preisdämpfend.

Grundsätzlich ist eine Vielzahl von Angeboten aber auch schwierig, denn wer sich durch den Tarifdschungel kämpfen will, braucht dazu scharfes Werkzeug. "Nicht alle, aber immerhin die überwiegende Anzahl der Anbieter ist seriös", sagt Blenkers.

Mittel der Wahl zum Preisvergleich sind Tarifrechner, wie es sie im Internet gibt. Mit der Einschränkung, dass es so gut wie keine Alternative zum Online-Vergleich gibt. Wer keinen eigenen Zugang zum Internet hat, muss bei Verwandten oder Freunden nachfragen, um das Tarif- und Preisdurcheinander zu sortieren.

Testsieger bei der Stiftung Warentest ist der Rechner des Verbraucherportals Verivox. Auch jener der Verbraucherberatung NRW tut gute Dienste. Dieser zeigt mit wenigen Klicks gleich an, wie sich die Preise entwickelt haben. Nach oben: von Januar 2008 bis Januar 2010 in der Grundversorgung (Stadtwerke) um 11,73 Prozent.

Ebenso einfach funktioniert der Preisvergleich - Beispiel Verivox: Die Postleitzahl und den geschätzten Jahresverbrauch eingeben (bei Singles etwa 1700 Kilowattstunden im Jahr, bei Familien sind es rund 4000). Herauskommt eine Liste der günstigsten Angebote mit einem Vergleich zum Tarif der Stadtwerke als Grundversorger.

Familien können um die 146 Euro im Jahr sparen, Ein-Personen-Haushalte 67 Euro. Im vorigen Jahr lag war es bei Familien knapp zwei Euro weniger, bei Singles sechs Euro mehr. Allerdings sind Stadtwerke immer noch nicht die teuersten: Familien, die beim Vergleichsschlusslicht unter Vertrag stehen, berappen mehr als 278 Euro mehr, Singles gut 180.

Bei Angeboten mit Vorkasse ist Verbraucherschützer Blenkers skeptisch. "Sie sind zunächst günstig, wir hören aber immer wieder Beschwerden." Etwa wenn es um Service geht. Der sei manchmal sehr schlecht.

Darauf verweisen auch die Stadtwerke, die mit ihren Service rund um die Uhr zu erreichen sind und kostenlose Energieberatung anbieten. Wichtig: Auch für Kunden, die deshalb auf die Stadtwerke setzen, lohnt sich ein Preisvergleich. So ist der Tarif Düsselstrom Online günstiger als der Klassik-Tarif (4000 kWh/Jahr für 882,21 Euro, nur per Internet). Blenkers rät: "Wenn Sie beim lokalen Anbieter bleiben wollen, rufen Sie dort an und fragen offensiv nach günstigeren Tarifen."